Zusammenfassung
In der jüngeren Zeit ereigneten sich eine Reihe von schwerwiegenden Unfällen bei der Nutzung technischer Geräte und Anlagen bzw. bei der Anwendung technischer Verfahren. Die Ereignisse selbst wie auch die Berichterstattung darüber waren geeignet, die Einstellungen der Menschen zur Technik noch weiter in Richtung auf Skepsis oder gar Ablehnung zu verändern. Da die pauschale Hypothese, die Deutschen seien ‚technikfeindlicher‘ als die Menschen in anderen Industriestaaten, von vielen Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft als Faktum verstanden worden ist, haben die Unfälle vielfach die Befürchtung ausgelöst, daß die für einen auch in Zukunft wettbewerbsfähigen Industriestaat erforderliche breite Technikakzeptanz in der Bevölkerung bald nicht mehr gegeben sein könnte. Das Interesse an Daten über den Stand und die Entwicklung der Einstellungen zur Technik sowie über die möglichen Ursachen für diese Entwicklung war seither wesentlich größer als vor diesen Ereignissen. Die betroffenen Industrien ahnten, daß sie in eine Situation geraten könnten, in der ihr Handlungsspielraum durch die Politik bzw. den Wählerwillen soweit beschnitten würde, daß ein erfolgreiches Bestehen im Wettbewerb in Frage gestellt wäre. Diese Befürchtung hat in manchem Unternehmen erst bewußt werden lassen, welche Bedeutung die Öffentlichkeitsarbeit und die grundlegenden Informationen über die Einstellungen der Bevölkerung als Mittel der Unternehmenspolitik besitzen.
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Hunnius, G. (1988). Technikakzeptanzforschung: Irrlicht oder Orientierungshilfe? Anmerkungen zur Forschungspraxis. In: Jaufmann, D., Kistler, E. (eds) Sind die Deutschen technikfeindlich?. Schriftenreihe „Technik, Wirtschaft und die Gesellschaft von Morgen“, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95585-2_7
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