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Biologischer Nachweis einer Heilquellenwirkung auf den Mineralhaushalt

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

In Bilanzversuchen und bei der Analyse der Blutflüssigkeit wurde festgestellt, daß es durch Tränkung mit Karlsbader Mineralwasser zu einer Veränderung des Mineralbestandes des Körpers, zu einer Mineralisation kommt, welche besonders das Calcium betrifft. Mit dieser Kalkwirkung werden die empirisch und experimentell beobachteten entzündungshemmenden und anderen Heilwirkungen einer Trinkkur zu erklären versucht. Es ist bisher nichts darüber bekannt, wo und in welcher Form diese Vermehrung des Kalkbestandes erfolgt. Zur Entscheidung, ob bei der Mineralwasserwirkung das Calcium in einer biologisch wirksamen Form angereichert wird, welche zu pharmakologischen Reaktionen geeignet wäre, wurden am Kaninchen zwei Versuchsreihen ausgeführt, welche folgendes Ergebnis hatten:

  1. 1.

    Die lähmende Wirkung von Magnesiumsalzen auf das zentrale und periphere Nervensystem besteht nach allen bisherigen Untersuchungsergebnissen in einer Verdrängung des Calciums durch das Magnesium. Kalkverarmung des Körpers verstärkt, Kalkanreicherung vermindert die Giftwirkung des Magnesiums. Mit Karlsbader Sprudel durch 4–8 Wochen getränkte Kaninchen, welche durch Hartfutter demineralisiert worden sind, erwiesen sich gegenüber der lähmenden Wirkung des Magnesiumsulfats viel widerstandsfähiger als die mit Leitungswasser getränkten Kontrolltiere.

  2. 2.

    Die örtlich anästhesierende Wirkung des Cocains auf die Cornea von Kaninchen und Ratten wird durch eine Tränkung mit Karlsbader Sprudel wesentlich verlängert, so wie dies in gleicher Weise durch einmalige oder wiederholte Kalkgaben zu erzielen ist.

Diese beiden Versuchsreihen gestatten den Schluß, daß durch eine länger dauernde Zufuhr des Karlsbader Mineralwassers eine Veränderung im Kalkhaushalte des Körpers herbeigeführt wird, welche als eine Vermehrung des pharmakologisch wirksamen, zu biologischen Reaktionen und damit auch zu Heilwirkungen verfügbaren Calciums erkennbar ist.

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Auszugsweise vorgetragen bei der VII. Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin und Neurologie in der Tschechoslowakei, 9. 5. 37.

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Stransky, E. Biologischer Nachweis einer Heilquellenwirkung auf den Mineralhaushalt. Z. Ges. Exp. Med. 101, 103–110 (1937). https://doi.org/10.1007/BF02624238

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