Verlängerung der lokalanästhesierenden Wirkung alter und neuer Kokainersatzmittel auf die Hornhaut nach subkutaner Einverleibung von Morphin

Zusammenfassung

• 1. Morphin, in Dosen, welche an sich noch keinerlei Einfluß auf den Lidschlußreflex ausüben, Meerschweinchen subkutan injiziert, verlängert die hornhautanästhesierende Wirkung von Kokainersatzmitteln ebenso, wie diejenige des Kokains selbst.

• 2. Ordnet man die untersuchten örtlichen Betäubungsmittel nach den Werten, um welche ihre Wirkung durch die Kombination mit Morphin verlängert wird, so ergibt sich die Reihe: Pantokain, Eukain B, Tropakokain, Larokain, Novokain, Tutokain, Psikain. Stellt man sie hingegen nach der Dauer der Hornhautanästhesie zusammen, welche sie, kombiniert mit Morphin, herbeiführen, so erweist sich Psikain am schwächsten, Pantokain dagegen am stärksten, während die übrigen Mittel in unveränderter Reihenfolge dazwischen stehen.

• 3. Die Wirkung Morphin-Psikain ist die Folge einer echten Potenzierung. Vermutlich handelt es sich auch bei den anderen Kombinationswirkungen um Potenzierungserscheinungen.

• 4. Der Mechanismus der beobachteten Wirkungen wird erörtert.