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Amputationstechniken der unteren Extremität bei Patienten mit pAVK

Amputation techniques of the lower extremities in patients with peripheral arterial occlusive disease

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Gefässchirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Amputationen der unteren Extremität sind für Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) die letzte Maßnahme nach einer oftmals langjährigen Krankheitsgeschichte mit multiplen vorausgegangenen Therapieansätzen. Aus diesem Grund sollte das Ziel einer Amputation eine definitive Lösung sein, um Re-Operationen zu verhindern. Außerdem ist der größtmögliche Erhalt der Extremität anzustreben. Um eine vernünftige Amputationshöhe festlegen zu können, sind Faktoren wie der Gefäßstatus, der Gewebeschaden, die Mobilität des Patienten oder der Operationszeitpunkt zu berücksichtigen. Oftmals hängt dies vom intraoperativen Befund ab und stellt sogar für den erfahrenen Operateur eine große Herausforderung dar. Ein funktioneller Amputationsstumpf zeichnet sich unter anderem durch seine hohe Endbelastbarkeit aus. In diesem Artikel werden eine Übersicht der Techniken der verschiedenen Amputationshöhen der unteren Extremität dargestellt sowie die Vor- und Nachteile der Amputationshöhen erläutert.

Abstract

Lower limb amputations in patients with peripheral arterial occlusive disease (critical limb ischemia, CLI) are the last measures of a usually long lasting disease period with multiple previous therapeutic approaches. The aim of an amputation should be a definite solution in order to avoid reoperations. Furthermore, the aim is to strive for the greatest possible preservation of the extremity. Factors, such as arterial status, tissue condition, mobility or timing of the operation have to be considered in order to define the level of amputation and often depend on the intraoperative findings representing a great challenge even to experienced surgeons. A functional amputation stump is characterized by a high load-bearing capacity. This article gives an overview of the techniques of the several amputation levels and demonstrates the respective advantages and disadvantages.

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Correspondence to C. Brodbeck.

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Interessenkonflikt

C. Brodbeck, N. Galanis und K. Klemm geben an, dass kein Interessenskonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

CME-Fragebogen

CME-Fragebogen

Welche der folgenden Aussagen trifft nicht zu? Die Bestimmung der Amputationshöhe an der unteren Extremität bei pAVK richtet sich nach …

der Durchblutungssituation des Beins.

dem Lokalbefund (Ausmaß von Nekrosen).

der prothetischen Versorgung.

der Mobilität des Patienten.

der Komorbidität des Patienten.

Welche der folgenden Aussagen zur transkondylären Amputation trifft zu?

Der Knochen wird in der Transversalebene zur Belastungslinie abgesetzt.

Der Knochen wird in der Transversalebene zum Femur abgesetzt.

Die transkondyläre Amputation wird trotz Immobilität der Oberschenkelamputation vorgezogen.

Der Blutverlust und die Infektgefahr sind geringer als bei der Knieexartikulation.

Es wird die Synovia reseziert, da ansonsten eine vermehrte seröse Sekretion auftritt.

Welche der folgenden Aussagen zur Syme-Amputation trifft zu?

Sie sollte bei Patienten mit Diabetes oder pAVK nicht angewendet werden, da durch den langen Stumpf die Durchblutung nicht für eine Wundheilung ausreicht.

Da die Amputationslinie durch spongiösen Knochen reicht, ist der Stumpf endbelastbar.

Da die tibiale Gelenkfläche reseziert werden muss, sinkt die Belastbarkeit des Stumpfs.

Das obere Sprunggelenk kann erhalten bleiben und verbessert somit die Mobilität.

Die A. tibialis posterior muss für eine erfolgreiche Wundheilung perfundiert sein.

Welche der folgenden Aussagen gilt bei transmetatarsalen Amputationen?

Bei transmetatarsalen Keilamputationen von Zehen sollte nie mehr als ein Strahl entfernt werden.

Bei transmetatarsalen Vorfußamputationen sollte die Osteotomie durch die Metatarsalköpfchen erfolgen, um eine bessere Stabilität zu erzielen.

Es besteht eine große Blutungsgefahr.

Bei Amputationen durch die Schaftmitte der Metatarsalia können die spitz zulaufenden Knochen Schmerzen verursachen.

Die Osteotomie sollte durch den spongiösen Anteil des Knochens erfolgen, um eine Verschmälerung des Fußes zu erreichen.

Welche der folgenden Aussagen zur Rückfußamputation ist richtig?

Die Spitzfußfehlstellung der Chopart-Amputation kann durch eine Achillessehnenkorrektur oder eine Schuherhöhung der Gegenseite ausgeglichen werden.

Bei der Chopart-Amputation beträgt die Beinverkürzung ca. 3–4 cm.

Pirogoff-Amputationen sind bereits unmittelbar postoperativ vollständig belastbar.

Bei der Pirogoff-Amputation wird der Kalkaneus vollständig reseziert und der Talus mit der Tibia und Fibula osteosynthetisch fusioniert.

Bei Chopart-Amputationen ist die Schuhversorgung besonders schwierig.

Welche der folgenden Aussagen trifft für die Unterschenkelamputation zu?

Bei der pAVK sollte aufgrund der besseren Wundheilung die Unterschenkelamputation der Syme-Amputation vorgezogen werden.

Die axiale Belastbarkeit ist bei den Unterschenkelamputationen im mittleren Drittel am höchsten.

Durch eine vollständig schräge Osteotomie der Tibia sinkt die Endbelastbarkeit des Stumpfs.

Der M. soleus sollte zur ausreichenden Weichteildeckung und Stumpfformung erhalten werden.

Bei fortgeschrittenen Nekrosen des dorsalen Unterschenkels und guter arterieller Gefäßsituation ist eine Unterschenkelamputation dennoch sinnvoll.

Welche der folgenden Aussagen zur Oberschenkelamputation trifft zu?

Die Blutungsgefahr ist bei der Knieexartikulation im Vergleich zur Oberschenkelamputation größer.

Eine Ligatur von großen Nerven (z. B. N. ischiadicus) ist nicht notwendig, sofern diese glatt mit dem Skalpell abgesetzt werden.

Auch wenn keine Infektsituation vorliegt, muss ein alter verschlossener Kunststoff-Bypass vollständig entfernt werden, ggf. mit einem Hilfsschnitt in der Leiste.

Die Osteotomie des Femurs erfolgt immer mit der Handsäge, um weniger Knochensplitter zu verursachen.

Der N. ischiadicus sollte proximal des Knochens abgesetzt werden, damit dieser nicht in den Narbenbereich gelangen kann.

Welche der folgenden Aussagen zum postoperativen Management nach Majoramputation trifft zu?

Mit der Mobilisation sollte nach Abschluss der Wundheilung begonnen werden.

Hämatome bei Majoramputationen sind sehr selten.

Der Beginn der Prothesenversorgung richtet sich vorrangig nach der chirurgischen Schnittführung.

Bei Majoramputationen kann der Wundverband mit Wattewickelung und Stülpa erfolgen, um Strikturen durch strammen Bindenzug zu vermeiden.

Kommt keine Prothesenversorgung in Frage, ist eine Rehabilitationsmaßnahme nicht notwendig.

Welche der folgenden Aussagen zu Grenzzonenamputationen ist richtig?

Vor einer Grenzzonenamputation sollte immer eine Angiographie durchgeführt werden.

Die Amputationslinie sollte sich nicht nach dem Ausmaß der Nekrose richten, sondern nur nach anatomisch vorgegebenen Amputationslinien.

Grenzzonenamputationen sollten geschlossen erfolgen. Bei V.a. Infekt, ist diese Amputationsmöglichkeit obsolet.

Bei Grenzzonenamputation der Zehen dürfen benachbarte Gelenkkapseln nicht eröffnet werden.

Die Endbelastbarkeit des Stumpfs ist unabhängig von der Größe der erhaltenen Fußsohle.

Ein 80-jähriger bettlägeriger Diabetiker mit ausgedehnten feuchten und übelriechenden Nekrosen im Bereich des rechten distalen Unterschenkels und oberen Sprunggelenks wird Ihnen vorgestellt. Es besteht eine Infektsituation mit Fieber und hohen Entzündungsparametern. Das rechte Kniegelenk ist kontrakt, die Fußpulse sind tastbar. Welches Therapiekonzept trifft am ehesten zu?

Chirurgisches Débridement der Nekrosen mit intraoperativer Angiographie zur Beurteilung des Gefäßstatus

Duplexsonographie zum Ausschluss einer chronisch venösen Insuffizienz

Notfallmäßige Angiographie zur Bestimmung der Amputationshöhe

Oberschenkelamputation rechts, primär geschlossen, ohne weitere Diagnostik

Proximale Unterschenkelamputation rechts, primär geschlossen, ohne weitere Diagnostik

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Brodbeck, C., Galanis, N. & Klemm, K. Amputationstechniken der unteren Extremität bei Patienten mit pAVK. Gefässchirurgie 20, 523–537 (2015). https://doi.org/10.1007/s00772-015-0083-9

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