Zusammenfassung
Fürsorge-Tätigkeiten bilden die Basis einer jeden Gesellschaft, aber setzen die sorgenden Personen häufig unter Druck. Im erwerbsarbeitszentrierten Deutschland gilt private Sorgetätigkeit als Störfaktor und beruflich verrichtete Care-Arbeit als Kostenfaktor. Von diesem Dilemma ist auch die Soziale Arbeit betroffen. Der Beitrag zeigt, dass politisches Handeln Teil der Professionalität von Sozialarbeitenden ist, um Hindernisse für professionelles Handeln zu erkennen und abzubauen. Solche Hindernisse werden am Beispiel von Sozialarbeitenden in Jobcentern skizziert. Dagegen wird ein Bedingungsloses Grundeinkommen auf seine Möglichkeiten für Fürsorge-Tätigkeiten im Allgemeinen und für professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit im Besonderen ausgeleuchtet.
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Fischer, U. (2021). Prekäre Professionalität und Bedingungsloses Grundeinkommen. In: Bomert, C., Landhäußer, S., Lohner, E.M., Stauber, B. (eds) Care! Zum Verhältnis von Sorge und Sozialer Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31060-8_16
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