Zusammenfassung
In diesem Beitrag möchte ich einen geschlechterreflektierten Ansatz zur Analyse politischer Institutionen vorstellen. Dabei gehe ich aus von empirischen Befunden über die Wirklichkeitsdeutungen männlicher Funktionseliten zu den Chancen und Hindernissen gleichstellungspolitischer Maßnahmen und Regelungen in der staatlichen Bürokratie und Betrieben der Privatwirtschaft Österreichs, die im Rahmen eines qualitativ-empirischen Forschungsprojektes im Auftrag der österreichischen Frauenministerin erhoben wurden (Godenzi/Dackweiler/König 1999; Dackweiler 2002). Im Rekurs auf wohlfahrtsstaatliche Institutionen des konservativ-korporatistischen, ehezentrierten österreichischen Geschlechterregimes suche ich die Reichweite und den theoretischen Ertrag eines solchen Ansatzes auszuloten. Hierfür gehe ich in vier Schritten vor: Zunächst gilt mein Interesse den Konsequenzen eines „geschlechtsvergessenen“ Mainstream politikwissenschaftlicher Institutionenanalyse (1). Eingelassen in die geschlechterpolitischen Konstellation in Österreich seit den 1970er Jahren, skizziere ich sodann eine methodologische Perspektive, welche die Kategorie Geschlecht integriert (2). Anschließend werden Fragestellung, methodisches Vorgehen und zentrale Ergebnisse des o.a. Forschungsprojektes und deren Interpretation knapp erläutert (3), um diese abschließend an Überlegungen für eine geschlechterreflektierte Analyse und Theorie politischer Institutionen im Bezugsrahmen des wohlfahrtsstaatlichen „Geschlechterregimes“ zurück zu binden (4).
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Dackweiler, RM. (2005). Die Konstruktion von Geschlechter-Wirklichkeit durch den Wohlfahrtsstaat. In: Henninger, A., Ostendorf, H. (eds) Die politische Steuerung des Geschlechterregimes. Politik und Geschlecht, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80945-2_4
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