Zusammenfassung
Die Ergebnisse einer Stichprobeninventur des Totholzvorrates in elf Buchenwirtschaftswaldbeständen mit einem Alter zwischen 133 und 193 Jahren werden vorgestellt. Insgesamt wurden Buchenwirtschaftswälder mit einer Fläche von rund 123 ha untersucht. In den untersuchten Wäldern wurde ein durchschnittlicher Totholzvorrat von 9,3 fm/ha ermittelt. Davon entfielen rund 95% auf liegendes und nur rund 5% auf stehendes Totholz.
Da eine differenzierte Beurteilung des Totholzvorrates von Wirtschaftswäldern ohne Berücksichtigung qualitativer Aspekte nicht möglich ist, werden Totholzkategorien unterschiedlicher ökologischer Wertigkeit entwickelt. Eine Klassifikation der stehenden Bäume in Vitalitätsklassen macht das Potential zur Sicherung der Totholznachhaltigkeit durch baumspezifische Absterbeprozesse deutlich.
Im Durchschnitt konnten nur 17,2% des Totholzvorrates (1,6 fm/ha) der aus ökologischer Sicht besonders wertvollen Kategorie III zugeordnet werden (Starktotholz). Der geringe Anteil des Totholzes der Kategorie III weist darauf hin, daß eine durch natürliche Prozesse initiierte Totholzentstehung durch die Entnahme von Bäumen der Vitalitätsklasse V 3 und intensive Windwurfaufarbeitung meist unterbunden worden ist. Die Möglichkeiten zur kurzfristigen Aufstockung des Totholzvorrates bei der forstlichen Bewirtschaftung werden anhand einer Modellrechnung aufgezeigt.
Summary
Dead wood belongs to the characteristic elements determining the structure of virgin beech forests. The present study aims at developing a concept for the cultivation and generation of dead wood in sustainably managed beech forests. As a first step a random test is carried out to quantify the dead wood of eleven beech forests aged between 133 and 193 years. The forests subject to this study appear to have an average share of 9.3 fm/ha of dead wood, of which 95% are recumbent and only about 5% erect. It is impossible, though, to classify the distribution of dead wood without applying qualitative parameters as well. Therefore, as a second step, three different categories are established to differentiate between a) dead wood caused by forest management and b) dead wood primarily resulting from natural processes. Only an average of 17.2% of the dead wood located in the investigated forests (1.6 fm/ha) may be classified as “ecologically particularly important” (category III). The low share of category III in the total volume of dead wood suggests that the natural generation of dead wood is severely affected by forest management. Additionally, the prospects of the future generation of dead wood are outlined by- classifying living trees with respect to vitality (introduction of vitality classes, step 3).
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Erdmann, M., Wilke, H. Quantitative und qualitative Totholzerfassung in Buchenwirtschaftswäldern. Forstw Cbl 116, 16–28 (1997). https://doi.org/10.1007/BF02766878
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