Zusammenfassung
Die Frage nach der Verflechtung von Politik und Massenmedien hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem der meistbeachteten Diskussionsfelder der deutschsprachigen Publizistik, Journalistik, Politik- und Kommunikationswissenschaft entwickelt. Ein Grund für dieses enorme Interesse sind zweifelsohne die seit Zulassung privater Rundfunkanbieter zunehmenden Berührungs- und Reibungspunkte zwischen den gesellschaftlichen Teilbereichen Massenmedien und Politik. Insbesondere das weit verbreitete Fernsehen ist dabei zunehmend in den Mittelpunkt des politischen Kommunikationsflusses und dessen wissenschaftlicher Beobachtung geraten.
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Literatur
Vgl. Wolfgang Bergsdorf, Probleme der Regierungskommunikation, in: Communications, 12 (1986) 3, S. 27–40, hier S. 27–28.
Zum hier zugrunde gelegten Verständnis von politischer Öffentlichkeit vgl. Jürgen Gerhards/ Friedhelm Neidhardt, Strukturen und Funktionen moderner Öffentlichkeit. Fragestellungen und Ansätze, Berlin 1990 (WZB Paper, FS III 90–101), hier S. 9, sowie Jürgen Gerhards, Politische Öffentlichkeit. Ein system-und akteurstheoretischer Bestimmungsversuch, in: Friedhelm Neidhardt (Hrsg.), Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen, Opladen 1994, S. 77–105.
Ulrich Sarcinelli, Mediale Politikdarstellung und politisches Handeln: analytische Anmerkungen zu einer notwendigerweise spannungsreichen Beziehung, in: Otfried Jarren (Hrsg.), Politische Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen. Elektronische Medien in der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 1994, S. 35–50, hier S. 35.
Vgl. Murray Edelman, Politik als Ritual. Die symbolische Funktion staatlicher Institutionen und politischen Handelns, Frankfurt/M.-New York 1976.
Vgl. Ulrich Sarcinelli, Symbolische Politik. Zur Bedeutung symbolischen Handelns in der Wahlkampfkommunikation der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 1987; ders., Überlegungen zur Kommunikationskultur. Symbolische Politik und politische Kommunikation, in: Walter A. Mahle (Hrsg.), Medienangebot und Mediennutzung. Entwicklungstendenzen im entstehenden dualen Rundfunksystem, Berlin 1989, S. 129–144, sowie ders. (Anm. 4).
Vgl. Ulrich Sarcinelli, »Fernsehdemokratie«. Symbolische Politik als konstruktives und als destruktives Element politischer Wirklichkeitsvermittlung, in: Wolfgang Wunden (Hrsg.), Öffentlichkeit und Kommunikationskultur. Beiträge zur Medienethik, Band 2, Hamburg — Stuttgart 1994, S. 31–41, hier S. 34.
Vgl. Ulrich Sarcinelli, Symbolische Politik und politische Kultur. Das Kommunikationsritual als politische Wirklichkeit, in: Politische Vierteljahresschrift, 30 (1989) 2, S. 292–309, hier S. 300–304.
Vgl. Ulrich Sarcinelli, Massenmedien und Politikvermittlung — eine Problem-und Forschungsskizze, in: Rundfunk und Fernsehen, 39 (1991) 4, S. 469–486, hier S. 479.
Vgl. Bettina Westle, Politische Partizipation, in: Oscar W. Gabriel (Hrsg.), Die EG-Staaten im Vergleich. Strukturen, Prozesse, Politikinhalte, Opladen 1992, S. 135–171, sowie Oscar W. Gabriel/Oskar Niedermayer, Entwicklung und Sozialstruktur der Parteimitgliedschaften, in: dies./Richard Stöss (Hrsg.), Parteiendemokratie in Deutschland, Bonn—Opladen 1997, S. 277–300.
Vgl. J. Gerhards (Anm. 3), sowie Rüdiger Schmitt-Beck/Barbara Pfetsch, Zur Generierung von Öffentlichkeit in Wahlkämpfen, in: F. Neidhardt (Anm. 3), S. 106–138.
Vgl. den Beitrag von Uwe Hasebrink in diesem Band; Marie-Luise Kiefer, Massenkommunikation 1995. Ergebnisse der siebten Welle der Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medienbewertung, in: Media Perspektiven, (1996) 5, S. 234–248, und Wolfgang Darschin/ Bernward Frank, Tendenzen im Zuschauerverhalten. Fernsehgewohnheiten und Programmbewertungen 1995, in: Media Perspektiven, (1996) 4, S. 174–185.
Vgl. W. Darschin/B. Frank (Anm. 12), S. 174, sowie Udo Michael Krüger, Tendenzen in den Programmen der großen Fernsehsender 1985 bis 1995. Elf Jahre Programmanalyse im dualen Rundfunksystem, in: Media Perspektiven, (1996) 8, S. 418–440, hier S. 419.
Vgl. zu Theorie und Definition von politischer PR den Beitrag von Günther Bentele in diesem Band sowie Otfried Jarren, Kann man mit Öffentlichkeitsarbeit die Politik »retten«? Überlegungen zum Öffentlichkeits-, Medien-und Politikwandel in der modernen Gesellschaft, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 25 (1994) 4, S. 653–673.
Vgl. Roland Burkart, Verständigungsorientierte Öffentlichkeitsarbeit. Der Dialog als PR-Konzeption, in: Günter Bentele/Horst Steinmann/Ansgar Zerfaß (Hrsg.), Dialogorientierte Unternehmenskommunikation. Grundlagen, Praxiserfahrungen, Perspektiven, Berlin 1996, S. 245–270.
Vgl. Günther Bentele, Public Relations — ein konstitutives Element demokratischer Kommunikationsgesellschaften: Thesen zu den Zukunftsperspektiven der Öffentlichkeitsarbeit, Bonn 1996.
Vgl. Peter Radunski, Politisches Kommunikationsmanagement. Die Amerikanisierung von Wahlkämpfen, in: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Politik überzeugend vermitteln: Wahlkampfstrategien in Deutschland und den USA. Analysen und Bewertungen von Politikern, Journalisten und Experten, Gütersloh 1996, S. 33–52.
Vgl. Otfried Jarren, Politik und Medien: Einleitende Thesen zu Öffentlichkeitswandel, politischen Prozessen und politischer PR, in: Günter Bentele/Michael Haller (Hrsg.), Aktuelle Entstehung von Öffentlichkeit. Akteure — Strukturen — Veränderungen, Konstanz 1997, S. 103–110.
Vgl. Rüdiger Schmitt-Beck, Eine »vierte Gewalt«? Medieneinfluß im Superwahljahr 1994, in Wilhelm Bürklin/Dieter Roth (Hrsg.), Das Superwahljahr. Deutschland vor unkalkulierbaren Regierungsmehrheiten?, Köln 1994, S. 266–292, hier S. 276, sowie ders./B. Pfetsch (Anm. 11), S. 111.
Vgl. Hans Mathias Kepplinger, Ereignismanagement. Wirklichkeit und Massenmedien, Zürich-Osnabrück 1992, hier S.51–52, sowie Daniel J. Boorstin, From News Gathering to News Making. A Flood of Pseudo-Events, in: ders., The Image. A Guide to Pseudo-Events in America, New York 1961, S. 7–44.
Vgl. dazu die frühen Ausführungen von Peter Radunski, Wahlkämpfe. Moderne Wahlkampfführung als politische Kommunikation, München 1980, hier S. 77–87.
Vgl. Barbara Baerns, Journalismus oder Öffentlichkeitsarbeit? Zum Einfluß im Mediensystem, Bochum 1985; Martin Löffelholz, Dimensionen struktureller Kopplung von Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus. Überlegungen zur Theorie selbstreferentieller Systeme und Ergebnisse einer repräsentativen Studie, in: G. Bentele/M. Haller (Anm. 18), S. 188–208.
Zu den einzelnen Nachrichtenfaktoren vgl. Winfried Schulz, Die Konstruktion von Realität in den Nachrichtenmedien. Analyse der aktuellen Berichterstattung, Freiburg—München 1976, sowie Joachim Friedrich Staab, Nachrichtenwert-Theorie. Formale Struktur und empirischer Gehalt, Freiburg — München 1990.
Vgl. Jürgen Gerhards, Die Macht der Massenmedien und Demokratie. Empirische Befunde, Berlin 1991 (WZB Paper, FS III 91–108).
Vgl. Peter Ludes/Georg Schütte, Von der Nachricht zur News-Show. Ein deutsch-amerikanischer Nachrichtenvergleich, in: Medium Spezial, (1993) 23, S. 56–59.
Vgl. Barbara Pfetsch/Rüdiger Schmitt-Beck, Amerikanisierung von Wahlkämpfen? Kommunikationsstrategien und Massenmedien im politischen Mobilisierungsprozeß, in: Michael Jäckel/Peter Winterhoff-Spurk (Hrsg.), Politik und Medien. Analysen zur Entwicklung der politischen Kommunikation, Berlin 1994, S. 231–252, sowie P. Radunski (Anm. 17).
Vgl. Christina Holtz-Bacha, Entfremdung von Politik durch »Fernseh-Politik«? — Zur Hypothese von der Videomalaise, in: O. Jarren (Anm. 4), S. 123–133, hier S. 124.
Vgl. Max Kaase, Is there Personalization in Politics? Candidates and Voting Behavior in Germany, in: International Political Science Review, 15 (1994) 3, S. 211–230.
Vgl. Peter Ludes, Stars der internationalen Politik. Das Gipfeltreffen zwischen Gorbatschow und Reagan in Fernsehnachrichtensendungen der Bundesrepublik und der DDR, in: Christian W. Thomsen/Werner Faulstich (Hrsg.), Seller, Stars und Serien. Medien im Produktverbund, Heidelberg 1989, S. 35–93.
Vgl. Peter Glotz, Die politische Krise als Kommunikationskrise. Eine kommunikationswissenschaftliche Makroanalyse, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 36–37/97, S. 3–7, und Astrid Schütz, Politik oder Selbstdarstellung? Beispiele von Politikerauftritten, in: M. Jäckel/ P. Winterhoff-Spurk (Anm. 28), S. 193–209.
Vgl. U. Hasebrink (Anm. 12); ders., Das Publikum verstreut sich, in: Otfried Jarren (Hrsg.), Medienwandel — Gesellschaftswandel? 10 Jahre dualer Rundfunk in Deutschland. Eine Bilanz, Berlin 1994, 5.265–287, sowie Harald Berens/Marie-Luise Kiefer/Arne Meder, Spezialisierung der Mediennutzung im dualen Rundfunksystem, in: Media Perspektiven, (1997) 2, S. 80–91.
Vgl. Reinhard Wieck, Das Wettbewerbsverhältnis von öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanbietern, in: Ernst-Joachim Mestmäcker (Hrsg.), Offene Rundfunkordnung, Gütersloh 1988, S. 363–384.
Vgl. Barbara Pfetsch, Politik und Fernsehen. Strukturen und Bedingungen politischer Kommunikation, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, 6 (1996) 2, S. 331–347, hier S. 336.
Auf den ersten Blick scheinen die Daten der GfK-Programmcodierung eine prozentuale Verringerung des politischen Informationsangebotes in den vergangenen Jahren nicht zu bestätigen (vgl. auch den Beitrag von Frank Marcinkowski in diesem Band). Diese Daten sind aber insofern irreführend, da sie zwar das Angebot aller öffentlich-rechtlichen Programme, nicht aber das aller privaten Anbieter berücksichtigen. Gerade die nicht beobachteten Programme (Super RTL, n-tv, DSF, Eurosport, VIVA, VIVA 2, MTV, Nickelodeon etc.) weisen — mit Ausnahme von n-tv — vermutlich weitaus niedrigere politische Informationsanteile auf als die codierten Sender. Insofern ist mit der wachsenden Zahl privater Anbieter auch in Zukunft eine weitere prozentuale Verringerung des politischen Informationsangebotes in bezug auf das Gesamtangebot abzusehen.
Vgl. Winfried Göpfert, Infotainment und Confrontainment. Unterhaltung als journalistisches Stilmittel, in: Bertelsmann Briefe. (1992) 128, S. 48–51; Heidemarie Schumacher, Infotainment-Ästhetik im Fernsehen der Gegenwart, in: Louis Bosshart/ Wolfgang Hoffmann-Riem (Hrsg.), Medienlust und Mediennutz. Unterhaltung als öffentliche Kommunikation, München 1994, S. 478–483.
Vgl. Barbara Pfetsch, Konvergente Fernsehformate in der Politikberichterstattung? Eine vergleichende Analyse öffentlich-rechtlicher und privater Programme 1985/86 und 1993, in: Rundfunk und Fernsehen, 44 (1996) 4, S. 479–498, sowie U. M. Krüger (Anm. 13).
Vgl. Klaus Merten, Konvergenz der deutschen Fernsehprogramme. Eine Langzeituntersuchung 1980–1993, Münster—Hamburg 1994, sowie Thomas Bruns/Frank Marcinkowski, Politische Information im Fernsehen. Eine Längsschnittstudie zur Veränderung der Politikvermittlung in Nachrichten und politischen Informationssendungen, Opladen 1997.
Zum Begriff des »Medienformats« vgl. David L. Altheide/Robert P. Snow, Toward a Theory of Mediation, in: James A. Anderson (Hrsg.), Communication Yearbook 11, Newbury Park—Beverly Hills 1988, S. 194–223, sowie Hans-Jürgen Weiß, Rechtsextremismus im Fernsehformat, in: Heinz Sahner/Stefan Schwendtner (Hrsg.), Gesellschaften im Umbruch, Opladen 1995, S. 207–215.
Vgl. David L. Paletz/C. Danielle Vinson, Mediatisierung von Wahlkampagnen. Zur Rolle der amerikanischen Medien bei Wahlen, in: Media Perspektiven, (1994) 7, S. 362–368.
Vgl. Heinz Gerhard, Politische Sendungen im Fernsehen — Publikumspräferenzen im dualen Fernsehsystem, in: M. Jäckel/P. Winterhoff-Spurk (Anm. 28), S. 123–142, hier S. 129.
Vgl. zur Konvergenz von Nachrichtensendungen B. Pfetsch (Anm. 40), S. 488–495; Udo Michael Krüger, Politikberichterstattung in den Fernsehnachrichten. Nachrichtenangebote öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsender 1996 im Vergleich, in: Media Perspektiven, (1997) 5, S. 256–268, sowie Thomas Bruns/Frank Marcinkowski, Konvergenz revisited. Neue Befunde zu einer älteren Diskussion, in: Rundfunk und Fernsehen, 44 (1996) 4, S. 461–478.
Vgl. Wolfgang Darschin/Imme Horn, Die Informationsqualität der Fernsehnachrichten aus Zuschauersicht. Ausgewählte Ergebnisse einer Repräsentativbefragung zur Bewertung der Fernsehprogramme, in: Media Perspektiven, (1997) 5, S. 269–275, hier S. 270.
Vgl. diesbezüglich die eher skeptischen Ausführungen von P. Ludes und G. Schütte (Anm. 27).
Horst Pöttker, Politik als »special interest«. Sind Informationskanäle ein Problem?, in: Medium Spezial, (1993) 23, S. 44–46.
Vgl. Udo Michael Krüger, Boulevardisierung der Information im Privatfernsehen. Nicht-tagesaktuelle Informations-und Infotainmentsendungen bei ARD, ZDF, RTL, SAT.1 und PRO SIEBEN 1995, in: Media Perspektiven, (1996) 7, S. 362–374.
Vgl. Maria Gerhards/Walter Klingler, Politikmagazine im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Nutzungsdaten und Zuschauererwartungen, in: Media Perspektiven, (1995) 4, S. 166–171, hier S. 169.
Vgl. Fritz Wolf, Immer öfter, immer häufiger, immer mehr. Die politischen Fernsehmagazine verändern sich, in: Medium Spezial, (1993) 23, S. 13–16.
Hinweise dafür, daß eine provokativ-polarisierende Gesprächsführung nicht zwangsweise in einen inhaltsleeren Schlagabtausch münden muß, finden sich in der Studie von Ulrike Röttger/Hartmut Weßler, Interviewstile und das neue Politikbild im Fernsehen. Situative Interaktionsbeziehungen in Politikerinterviews am Beispiel von ZAK, in: Otfried Jarren/Heribert Schatz/Hartmut Weßler (Hrsg.), Medien und politischer Prozeß. Politische Öffentlichkeit und massenmediale Politikvermittlung im Wandel, Opladen 1996, S. 251–267.
Vgl. die grundlegende Studie von Werner Holly/Peter Kühn/Ulrich Puschel, Politische Fernsehdiskussionen. Zur medienspezifischen Inszenierung von Propaganda als Diskussion, Tübingen 1986. Da keine aktuellen empirischen Daten zu politischen Fernsehdiskussionen vorliegen, beruhen die an dieser Stelle getroffenen Aussagen auf Beobachtungen des Autors.
Vgl. Werner Holly/Peter Kühn/Ulrich Puschel, Fernsehdiskussionen in der Diskussion, Zur Einführung, in: dies. (Hrsg.), Redeshows. Fernsehdiskussionen in der Diskussion, Tubingen 1989, S. 1–10, hier S. 1.
Die Möglichkeiten für politische Akteure, auf die redaktionelle Planung von Diskussionssendungen Einfluß zu nehmen, scheinen bei öffentlich-rechtlichen Sendern größer als bei privaten Anbietern zu sein. Vgl. Wolfgang R. Langenbucher/Michael Lipp, Kontrollieren Parteien die politische Kommunikation?, in: Joachim Raschke (Hrsg.), Bürger und Parteien. Ansichten und Analysen einer schwierigen Beziehung, Bonn 1982, S. 217–234, hier S. 227–232, sowie Stephan Michelfelder, Redaktionell gestaltete Wahlsendungen. Information oder Wahlpropaganda?, in: Zeitschrift für Urheber-und Medienrecht, 36 (1992) 4, S. 163–174.
Vgl. W. Holly/P. Kühn/U. Puschel (Anm. 58), sowie Jens Tenscher/Peter Schrott, Elefanten unter sich? Das Aufeinandertreffen von Moderatoren und Politikern in den deutschen Wahlkampfdebatten, in: Politische Vierteljahresschrift, 37 (1996) 3, S. 447–474.
Vgl. Werner Holly, Confrontainment. Politik als Schaukampf im Fernsehen, in: L. Bosshart/ W. Hoffmann-Riem (Anm. 39), S. 422–434.
Vgl. Margot Berghaus/Ursula Hocker/Joachim Friedrich Staab, Fernseh-Shows im Blick der Zuschauer. Ergebnisse einer qualitativen Befragung zum Verhalten des Fernseh-Publikums, in: Rundfunk und Fernsehen, 42 (1994) 1, S. 24–36.
Vgl. P. Glotz (Anm. 32), sowie Peter Radunski, The Show must go on. Politiker in der Fernsehunterhaltung, in: Bertelsmann Briefe, (1992) 128, S. 76–78.
Dagegen sind informativ-sachliche Talkshows wie z. B. »Willemsens Woche« (ZDF) vor allem durch den Versuch gekennzeichnet, auf unterhaltsame, kurzweilige Weise (politisch) zu informieren. Diese Informationsabsicht drückt sich in Form von im Vergleich zu Spiel-und Rateshows »härteren« Fragen der Talkmaster gegenüber ihren Gästen aus, wodurch deren Selbstdarstellung engere Grenzen gesetzt sind. Vgl. auch Claudia Mast, Tagesschau oder Tagesshow? Zur Präsentation politischer Information in den Medien, in: Frank E. Böckelmann (Hrsg.), Medienmacht und Politik. Mediatisierte Politik und politischer Wertewandel, Berlin 1989, S. 105–119, hier S. 107.
Vgl. D. L. Paletz/C. D. Vinson (Anm. 43). Der seit Sommer 1997 sendende Dokumentationskanal »Phoenix« verzichtet auf jegliche journalistische Kommentierung des Gezeigten. Insofern sind hier alle Sendungen zwar vom Fernsehen transportiert, aber im engeren Sinne gleichzeitig auch nicht mediatisiert.
Der damalige WDR-Intendant Plog plädierte im Sommer 1993 für die generelle Abschaffung von Wahlkampfspots, um den Republikanern kein Forum bieten zu müssen. Dieses Anliegen scheiterte jedoch wie frühere Versuche, Wahlwerbung im Fernsehen abzuschaffen, am Widerstand der Ministerpräsidenten. Vgl. Albrecht Hesse, Wahlwerbung und Wahlberichterstattung im Rundfunk, in: Rundfunk und Fernsehen, 42 (1994) 3, S. 351–368.
Vgl. Christina Holtz-Bacha, Politikvermittlung im Wahlkampf. Befunde und Probleme der Wirkungsforschung von Wahlkampfspots, in: Media Perspektiven, (1994) 3, S. 340–350.
Vgl. Otfried Jarren, Politik und Medien im Wandel: Autonomie, Interdependenz oder Symbiose? Anmerkungen zur Theoriedebatte in der politischen Kommunikation, in: Publizistik, 33 (1988) 4, S. 619–632, und J. Gerhards (Anm. 3). Die ständige Nähe von Politikern und Journalisten bzw. die dauerhafte Tauschbeziehung von Politik und Massenmedien birgt die Gefahr, daß die Unterschiede von politischen und journalistischen Rollen sukzessive verschwinden könnten. Dieser schleichende Prozeß könnte darin enden, daß Politik und Massenmedien zu einer nicht mehr kontrollierbaren und nicht legitimierten »Superstruktur« verschmölzen. Vgl. hierzu U. Sarcinelli (Anm. 4), S. 39.
Daneben haben auch die medien-bzw. ordnungspolitischen Steuerungsversuche des politischen Systems gegenüber den Fernsehsendern in den vergangenen Jahren zugenommen. Vor allem parteipolitisch »ausgewogene« Rundfunkgremien und die Landesmedienanstalten üben Einfluß auf das öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm und -personal sowie die kommerziellen Lizenznehmer aus. Vgl. Hans J. Kleinsteuber, Ergebnisse der Medienpolitik in den elektronischen Medien, in: Wilfried von Bredow (Hrsg.), Medien und Gesellschaft, Stuttgart 1990, S. 85–97, hier S. 90–92, sowie Hermann Meyn, Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1994, S. 119–124.
Wie beim Infotainment schreiten die privaten Fernsehanstalten auch in bezug auf Infoplacement den öffentlich-rechtlichen Anbietern voran. Vgl. U. M. Krüger (Anm. 13), S. 424–426.
Vgl. den Beitrag von Max Kaase in diesem Band sowie Ulrich Sarcinelli, Demokratiewandel im Zeichen medialen Wandels? Politische Beteiligung und politische Kommunikation, in: Ansgar Klein/Rainer Schmalz-Bruns (Hrsg.), Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland. Möglichkeiten und Grenzen, Bonn 1997, S. 314–345.
Vgl. Hans H. von Arnim, Demokratie ohne Volk. Plädoyer gegen Staatsversagen, Machtmißbrauch und Politikverdrossenheit, München 1993.
Vgl. Barbara Pfetsch, Politische Folgen der Dualisierung des Rundfunksystems in der Bundesrepublik Deutschland. Konzepte und Analysen zum Fernsehangebot und Publikumsverhalten, Baden-Baden 1991, S. 153–192; Christina Holtz-Bacha, Ablenkung oder Abkehr von der Politik? Mediennutzung im Geflecht politischer Orientierung, Opladen 1990; dies. (Anm. 29), sowie Ekkehardt Oehmichen/Erk Simon, Fernsehnutzung, politisches Interesse, Wahlverhalten. Ergebnisse einer Befragung in Hessen, in: Media Perspektiven, (1996) 11, S. 562–571.
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Tenscher, J. (1998). Politik für das Fernsehen — Politik im Fernsehen. Theorien, Trends und Perspektiven. In: Sarcinelli, U. (eds) Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, vol 352. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87320-0_9
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