Zur prognostischen Aussage des 1 h-Wertes nach Glukose-Belastung

Summary

In 922 long-term hospitalised psychiatric patients the glucose tolerance war examined by 1-h level after oral glucose during a five year follow-up study on cardio-vascular risk factors. We were unable to determine the future development of metabolism with reference to normal findings of the test, borderline levels and positively impaired glucose tolerance. But it was to be seen that depending on increasing basic levels the tendency towards a decrease in glucose tolerance increased too. As far as prognosis is concerned, a turning-point for the further development either towards a return to normal or a manifest diabetes seems to be at 180 mg% after 1 h. Above this level, the probability to develop manifest diabetes respectively a higher degree of impaired tolerance has become within a few years, just as great as the probability of a remission. The tendency towards a decreasing glucose tolerance or the manifestation of diabetes was furthered by initial existence or development of a higher overweight (more than 30%).

Zusammenfassung

Bei 922 dauerhospitalisierten psychiatrischen Patienten wurde im Rahmen einer prospektiv geplanten Langzeitstudie über kardiovaskuläre Risikofaktoren die Glukosetoleranz mittels des 1 h-Wertes nach oraler Glukosebelastung untersucht und nach fünf Jahren kontrolliert. Weder der völlig normale Ausfall des Tests noch Grenzwerte oder schon als sicher pathologisch geltende Glukosetoleranzstörungen erlaubten die sichere Vorhersage hinsichtlich der späteren Stoffwechsellage. Es war aber zu erkennen, daß abhängig von steigenden Ausgangswerten sich die Bereitschaft zur Glukosetoleranzverschlechterung erhöhte. In prognostischer Hinsicht scheint ein Wendepunkt für die weitere Entwicklung in Richtung Normalisierung oder Diabetesmanifestation bei Werten von 180 mg% für das Blutzuckermaximum nach 1 h zu liegen. Oberhalb dieses Wertes war die Wahrscheinlichkeit einer Diabetesentstehung bzw. höhergradigen Toleranzstörung innerhalb weniger Jahre bereits ebenso groß wie die Wahrscheinlichkeit zur Remission. Die Tendenz zur Verschlechterung der Glukosetoleranz oder zur Diabetesmanifestation wurde durch das Vorbestehen oder die Entwicklung eines höhergradigen Übergewichts (über 30%) gefördert.