Zusammenfassung
Die Frauen- und Geschlechterforschung ist als neues Wissenschaftsgebiet im Kontext der neuen Frauenbewegung entstanden. Die Pionierinnen und weitere Akteurinnen konnten sich nach zum Teil heftigen Auseinandersetzungen in einzelnen Disziplinen positionieren und einen kleinen Teil der Ressourcen umwidmen. Die Institutionen des Wissenschaftssystems zeigen sich damit nicht als starres Gehäuse, sondern als Regelsystem, das durch das Handeln ‚mächtiger Gruppen’ modifiziert werden kann (vgl. Maurer/Schmid 2002). Fast alle Hochschulen in Deutschland bieten ihren Studierenden inzwischen die Möglichkeit, sich mit Geschlechterthemen auseinanderzusetzen, Forschungskontexte sind etabliert, und die Nachwuchsförderung von Frauen gehört zu den anerkannten wissenschaftspolitischen Desideraten.
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Metz-Göckel, S. (2010). Institutionalisierung der Frauen-/Geschlechterforschung. In: Becker, R., Kortendiek, B. (eds) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92041-2_107
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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