Zusammenfassung
Alfred Henschke schreibt über seinen selbstgewählten Namen: »Mein Name ist Klabund / Das heißt Wandlung.« Ein andermal erklärt er ihn zu einer Zusammensetzung aus »Klabautermann« und »Vagabund«. Als selbst stilisierter Bohemien und Chansonnier, als Nacherzähler von Heiligenlegenden und als spöttischer Dichter der Zeitläufte, von Bänkelsang und Vagantendichtung angetan, genoß er in den letzten Jahren des Kaiserreichs und in der Weimarer Republik einen gewissen Ruhm. Mit leichter Hand schrieb er gut 50 Dramen, Romane und Gedichtbände. Was außer einer merkwürdigen Gestalt heute bleibt, ist ein Teil der Lyrik, in der sich Parodie und Volksliedfrömmigkeit berühren, und die Übersetzungen ostasiatischer Dichtung. In Das heiße Herz (1922) findet sich neben einer Verlaine-Übertragung das Gedicht Der arme Kaspar, in dem Klabund stillem Verlorensein mit der Hingabe an assoziative Wortmelodien begegnet.
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Struve, U. (1992). Klabund (Ps. f. Alfred Henschke, 1890–1928). In: Struve, U. (eds) Der Findling Kaspar Hauser in der Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03383-3_36
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03383-3_36
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03383-3
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