Zusammenfassung
Politische Planung bewegt sich unter den Bedingungen der Mediendemokratie in einem eigentümlichen, dreipoligen Spannungsverhältnis. Auf der einen Seite steht sie unter dem Zwang, Politik nach den dramaturgischen Erfordernissen der medialen Präsentationsgepflogenheiten zu inszenieren und somit „Politik als Theater“1 zu entwerfen, will sie nicht riskieren, mit ihren Botschaften als langweilig und anachronistisch von vornherein am Desinteresse der Bürger abzuprallen und in der Informationsüberflutung unterzugehen. Diese Anforderungen an eine mediengerechte kommunizierende Politik haben in den vergangenen Jahren zum Entstehen eines buntscheckigen Feldes von Medien- und Kommunikationsberatern, von „spin doctors“ und Werbeexperten geführt, die davon — recht ordentlich — leben, der Politik und den Politikern den letzten kommunikativen Schliff zu verpassen.2
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Literatur
Vgl. Meyer, Thomas/Kampmann, Martina (1998): Politik als Theater. Die neue Macht der Dar-stelllungskunst, Berlin
Einen Überblick über die Debatte zum Medieneinfluss auf das politische Verhalten geben Pfetsch, Barbara (2000): Strukturbedingungen der Inszenierung von Politik in den Medien: die Perspektiven von politischen Sprechern und Journalisten, in: Niedermemayer, Oskar/Westle, Bettina (Hg.): Demokratie und Partizipation — Festschrift für Max Kaase, Wiesbaden, S. 211–232;
Schulz, Winfried/Zeh, Reimar/Quiring, Oliver (2000): Wählerverhalten in der Mediendemokratie, in: Klein, Markus/Jagodzinski, Wolfgang/Mochmann, Ekkehard/Ohr, Dieter: 50 Jahre empirische Wahlforschung in Deutschland. Entwicklung, Befunde, Perspektiven, Daten, Wiesbaden, S.413–443.
Zur politischen Kommunikation siehe überblicksartig Jarren, Ottfried/Sarcinelli, Ulrich/Saxer, Ulrich (Hg.) (1998): Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft, Ein Handbuch mit Lexikonteil, Wiesbaden
Die hier präsentierte Darstellung schließt an eine größere Erhebung zur Lage der politischen Planung und sozialwissenschaftlichen Beratung in den Staatskanzleien in den sozialdemokratisch regierten Ländern an; siehe hierzu Mielke, Gerd (1999): Sozialwissenschaftliche Beratung in den Staatskanzleien, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 12, Heft 3, S.40–48
Einen Überblick über die wichtigsten Facetten der politischen Kultur in Rheinland-Pfalz und auch über die Etappen des Parteienwettbewerbs liefern die Beiträge in Sarcinelli, Ulrich/Falter, Jürgen/Mielke, Gerd/Benzner, Bodo (Hg.) (2000): Politische Kultur in Rheinland-Pfalz, Mainz
Das Amt des Ministerpräsidenten wird in all seinen Facetten ausführlich dargestellt bei Schneider, Herbert (2001): Ministerpräsidenten. Profil eines politischen Amtes im deutschen Föderalismus, Opladen
Siehe hierzu den umfassenden Schlussbericht bei der Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages (2002): Bericht. Bürgerschaftliches Engagement: auf dem Weg in eine zukunftsfahige Bürgergesellschaft, Opladen
Der Ministerpräsident konnte durch mit den Kongressen verbundene Publikationen zugleich breit in die Freiwilligen-Szene hineinwirken und sich als Vordenker und Interpret in der Diskussion um das bürgerschaftliche Engagement profilieren; siehe Beck, Kurt (2000): Bürgerschaftliches Engagement zwischen Tradition und Aufbruch, in Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen, Jg. 13, Heft 2, S.15–21
Siehe hierzu Korte, Karl-Rudolf/Hirscher, Gerhard (Hg.) (2000): Darstellungspolitik oder Entscheidungspolitik? Über den Wandel von Politikstilen in westlichen Demokratien, München
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Mielke, G. (2003). Politische Planung in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz. In: Hirscher, G., Korte, KR. (eds) Information und Entscheidung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90492-8_7
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