Strategisches Management im Tourismus

Um es ganz unakademisch auszudriicken, es entsteht ein Bedurfnis, Anerkennung auch einmal offen auszusprechen, wenn man als Universitatsforscher und -lehrer Cals Verursacher wie als Betroffener) standig mit "double-blind"-Evaluierungen von Aufsatzen, mit Gutachten und Rezensionen befaBt ist. Die von Andreas Zins und seinen Koautoren geleistete Arbeit verdient den Ausdruck der Anerkennung. Die Autoren sind samtlich eng mit dem Institut fur Tourismus und Freizeit­ wirtschaft der Wirtschaftsuniversitat Wien verbunden, als wissenschaftliche Mitarbeiter, Absolventen, Lektoren, Kooperationspartner in Forschungsprojekten. Daher spiegeln die Inhalte und der methodische Zutritt der einzelnen Beitrage ein gutes Stuck von "Institutsgeschichte" bzw. mehrjahrigen Forschungsschwer­ punkten wider. Die Managementpraxis in der Tourismuswirtschaft macht es der universitaren Forschung und Lehre ja nicht ganz leicht. Anspriiche der Grund­ lagenforschung mussen oftmals unerkannt auf seiten der Auftraggeber Caber keineswegs zu deren Nachteil) in Programmen der angewandten Forschung verpackt werden. Touristischer Erfolg und moderne Entscheidungsvorbereitung lassen sich nicht plakativ in eine zwingende Relation bringen. Es gibt z. B. touristische Standorte, "an denen man fast nichts falsch machen kann", um erfolgreich zu sein ... Feststeht, daB empirische Tourismusforschung, insbesondere Reiseverhal­ tens-Forschung, in diesem Wirtschaftszweig jene Rolle einnimmt, die in der Industrie dem Research & Development zukommt. Erklarungsmodelle mit phantasievolleren, psychographischen Variablen oder ein zeitgemaBer Metho­ denapparat werden auch in den Service Industries zum Standard der "break­ through companies". Die Bereicherung jeder Managertatigkeit durch Beschaf­ tigung mit zeitgemaBenVerfahren der strategischen Analyse und Planung braucht man nicht mehr zu rechtfertigen. Die Erfolgsbilanzen der fuhrenden internatio­ nalen Consulting-Firmen sind uberzeugend genug.