Fitting Fulfilment – Fitting Objective or Rational Attractiveness?

Abstract

Susan Wolf has developed a promising answer to the problem of the meaning of – or better in – life’. Wolf’s hybrid-view of meaning in life can be briefly summarized by the catchphrase: ‘meaning arises when subjective attraction meets objective attractiveness’. Accordingly, on her account, both an objective and a subjective element are needed for a life to be meaningful. For the objective element at least four characteristics can be identified in Wolf’s writings: the element must be subject-independent (independency claim), it must ground the subject’s fulfilment (grounding claim), the subject must be able to recognize it as source of fulfilment (possibility of recognition claim) and the subject can be fallible regarding this recognition (possibility of fallibility claim). Apart from this, Wolf is silent about objectivity. This is a gap in her account. Additionally, objectivity seems to be a highly metaphysically burdened category. Therefore, searching for an alternative account might be worthwhile. I argue that objectivity should be replaced by rationality. Judgments about meaning in life are evaluative judgments. It is argued that evaluations are expressions of pro- or con-attitudes and that these expressions can be rational. If one has a pro-attitude towards a certain project of one’s life, and if it is rational to have it, then there is to that extent meaning in life. So, meaning arises when subjective attraction meets rational attractiveness.

Zusammenfassung

Susan Wolf hat einen vielversprechenden Hybrid-Ansatz in Hinsicht auf die Frage, was dem Leben Sinn gibt, entwickelt. Diesem Ansatz entsprechend ist ein Leben ein sinnvolles Leben, wenn das, was jemanden subjektiv anzieht, auf objektive Attraktivität trifft bzw. wenn sich jemand aktiv für etwas in seinem Leben engagiert, das objektiven Wert hat. Es werden also im sogenannten Fitting-Fulfilment View subjektivistische und objektivistische Aspekte von Sinnhaftigkeit vereint. Hinsichtlich des objektiven Elements bleibt Wolf allerdings äußerst vage. Es können zwar bestimmte Kriterien, die das objektive Element bestimmen, in Wolfs Ausführungen identifiziert werden (Unabhängigkeit vom Subjekt, Grundlage für das Gefühl des subjektiv angezogen Seins, Erkennbarkeit für das Subjekt sowie Möglichkeit der Fallibilität), aber darüber hinaus wird nicht festgelegt, was unter objektiver Werthaftigkeit zu verstehen ist. Da objektive Werthaftigkeit allerdings eine große Rolle in Wolfs Ansatz spielt, lässt einen diese Vagheit unbefriedigt zurück, nicht zuletzt auch, weil die Kategorie objektiver Werthaftigkeit häufig mit einigem metaphysischen Ballast versehen ist. Da die Kriterien, die von Wolf für das objektive Element veranschlagt werden, Objektivität auch nicht exklusiv bestimmen, scheint die Suche nach einer Alternative lohnenswert zu sein. Ich argumentiere dafür, dass Wolfs Objektivität durch Rationalität ersetzt werden sollte. Urteile in Bezug auf die Sinnhaftigkeit von (individuellem) Leben sind als evaluative Urteile aufzufassen, die bestimmte pro- oder con-Einstellungen zum Ausdruck bringen, und diese Einstellungen können rational sein. Sofern man eine solch positiv-rationale Einstellung in Bezug auf ein Lebensprojekt hat und sich engagiert diesem Projekt widmet, ist das Leben als sinnvoll auszuweisen. In Umformulierung des Wolfschen Slogans kann man daher sagen, dass ein Leben dann sinnvoll ist, wenn subjektive Anziehung auf rationale Attraktivität trifft.