Zusammenfassung
Aufgrund einer stetigen Zuwanderung junger Menschen in der Ausbildungs- und Berufsfindungsphase scheinen prosperierende Städte wie Hamburg von den Folgen des demographischen Wandels nicht an erster Stelle betroffen zu sein. Eine kleinräumige Betrachtung der demographischen Entwicklung innerhalb der Stadt verdeutlicht aber, dass insbesondere die monofunktionalen Wohnquartiere in den suburban geprägten Stadtteilen von der Zuwanderung nicht profitieren. Vielmehr weisen diese Gebiete eine starke Überalterung der Wohnbevölkerung auf. Diese Entwicklung lässt einen dringenden Handlungsbedarf für die lokale Stadtentwicklung und Stadtpolitik in den nächsten Jahren erkennen.
Abstract
Due to a constant immigration of young people (students, apprentices and young employees) cities developing prosperously, like Hamburg, Germany, seem to be not affected by consequences of demographic change like population ageing in the first place. A small-scale analysis of the demographic change within the city shows, that the monofunctional residential areas in the suburban districts are not positively affected by the immigration. The population in these areas shows, in contrast, a significant concentration of older people. This development will become increasingly important for urban planning practice and urban policy in the near future.
Notes
Als Grundlage für die Analysen wurden ausschließlich Gebiete mit einer Einwohnerzahl von mindestens 200 Personen im Jahr 2008 herangezogen. Die kartographischen Darstellungen weisen zudem nur Flächen aus, in denen die Einwohnerdichte mindestens 200 Einwohner/km² beträgt, da andernfalls großflächig dimensionierte Gebietszuschnitte wie Gewerbe-, Hafen und Grünflächen Verzerrungseffekte bedingen würden.
Hierbei ist zu beachten, dass bei kleinen Gebietszuschnitten, wie sie insbesondere in den innenstadtnahen Arealen zu finden sind, einzelne Einrichtungen wie größere Altenheime die lokalen Strukturen überlagern können.
Bemerkenswert erscheint in diesem Zusammenhang, dass die Freie und Hansestadt Hamburg jüngst ein Rahmenprogramm zur integrierten Stadtteilentwicklung mit dem Namen „RISE“ beschlossen hat, das auch ein Sozialmonitoring der Entwicklung innerstädtischer Subgebiete beinhalten soll (vgl. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 2009), in dem aber Indikatoren, die Aufschluss über Aspekte des demographischen Wandels geben könnten, mit Ausnahme des Wanderungssaldos von Familienhaushalten bis dato keine Berücksichtigung finden.
Die Mobilitätskennziffer berechnet sich aus der halbierten Summe der Zu- und Fortzüge bezogen auf 1.000 Einwohner.
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Pohl, T. Folgen des demographischen Wandels in einer ‚Gewinnerregion‘: Kleinräumig differenzierte Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung in der ‚Wachsenden Stadt‘ Hamburg. Raumforsch Raumordn 68, 195–206 (2010). https://doi.org/10.1007/s13147-010-0024-8
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