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Der Körper im Spracherwerb mit der PDL – eine psychodramatische Anwendung für den Fremdsprachunterricht

Wie kann der Körper dazu beitragen, eine Fremdsprache zu lernen?

The body in the language acquisition with PDL—a psychodramatic application for foreign language class

How can the body contribute to learn a foreign language?

  • Hauptbeiträge
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Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie Aims and scope

Zusammenfassung

Wie kann mein Körper dazu beitragen und mir helfen, eine Fremdsprache zu lernen, mich ausdrücken zu können und meinen Interaktionspartner*innen zu begegnen? Dieser Artikel der Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie befasst sich mit dem Thema Körper im pädagogischen Anwendungsbereich des Sprachunterrichts mit der PDL (Sprachpsychodramaturgie). Der Körper ist in der PDL-Methode ein wesentlicher Bestandteil des sprachlichen Erwerbsprozesses. Es werden hier Übungen aus der von Bernard und Marie Dufeu konzipierten Methode vorgestellt.

Abstract

This article of the journal Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie deals with the body issue in the pedagogical area of language teaching with the PDL Method (Psychodramaturgy for Language Acquisition). How can my body help to learn a foreign language, to express myself and to understand my interaction partner? The body in the PDL method is an important part of the language acquisition process. This article presents some exercises from the PDL method developed by Bernard and Marie Dufeu.

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Notes

  1. Siehe das Schema zur Konzeption des Spracherwerbs: https://www.psychodramaturgie.org/de/grundinformation/merkmale-der-psychodramaturgie, 23.05.2023.

  2. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Psychodramaturgie_Linguistique#Relationelle_Progression, 23.05.2023.

  3. Hier möchte ich ausdrücklich auf den Artikel von Bernard Dufeu hinweisen, in welchem er die Bedeutung des Körpers in der PDL und praktische Übungen zur Körperwahrnehmung, besonders in der PDL-Ausbildung für Lehrkräfte erklärt. Siehe Dufeu (2008, S. 50–63).

  4. Oder Matten auf dem Boden.

  5. Denn wir benutzen kein Lehrwerk, sondern wir schaffen gemeinsam einen Rahmen aus realen oder imaginierten Situationen, in dem es möglich wird, die eigenen Gedanken und Inhalte zu äußern und sich zugleich mit der neuen Sprache zu identifizieren.

  6. Für Leute mit Rückenschmerzen oder andere Beeinträchtigungen besteht natürlich die Möglichkeit, die Entspannung im Sitzen zu machen. Hauptsache ist es, dass man sich bequem fühlt und sich entspannen kann.

    Die Entspannung kann auch in einer extensiven Form verwendet werden. In dem Fall geschieht sie meistens im Sitzen, eventuell in einer kürzeren Form.

  7. Wir benutzen die „Sandwich-Methode“ (z. B. für eine Deutschgruppe Französisch-Deutsch-Französisch), damit die Teilnehmenden den französischen Text nach der entsprechenden Übersetzung noch einmal hören können.

  8. Die Prosodie umfasst Lautstärke, Tempo, Rhythmus und Sprechmelodie.

  9. Die Gedichte haben eine Vielfalt an Funktionen (kulturelle, ästhetische, rhythmische, melodische, graphische, expressive, strukturelle, relationelle, philosophische Sensibilisierung). Sie können auch als Auslöser, Illustration oder Aufwärmung dienen. Siehe der Einsatz von Dichtung in der PDL in Dufeu (2003, S. 305–310).

  10. Siehe das Schema auf der Seite Centre de psychodramaturgie linguistique (2023b, https://www.psychodramaturgie.org/de/grundinformation/aussprache/aussprache-und-bewegung) und weitere Erklärungen auf Französisch https://www.psychodramaturgie.org/fr/fondements/prononciation/mouvements-et-prononciation, 23.05.2023.

  11. Das Prinzip der Aufwärmübung in der PDL verdanken wir dem Psychodrama.

  12. In dem Fall gehen wir nicht der Reihe nach. Die Person, die einen Schritt nach vorne macht, muss selbst entscheiden, wann er*sie das macht. „Die Reihe nach“ erzeugt Druck und kann die Aufmerksamkeit auf die Anderen mindern.

  13. Nach dem internationalen phonetischen Alphabet sollte man hier [u] für den Laut <u> und [y] für den Laut <ü> schreiben. Ich habe mich hier für eine Schreibweise entschieden, die für Nicht-Phonetiker verständlich ist.

  14. Siehe auch Renard (1971) und Centre de psychodramaturgie linguistique (2023c).

  15. Für mehr Informationen über die anderen Hauptübungen, siehe Dufeu (2003, der Einstieg in die Fremdsprache S. 133–180).

  16. Über die Benutzung der Maske in der PDL, siehe Dufeu (2003, S. 71–72).

  17. Wir sprechen lieber von einer Begegnung zwischen imaginären Gestalten als von einem Rollenspiel. Wie im Psychodrama kann der Begriff „Rollenspiel“ viel Widerstand (z. B. Angst, Peinlichkeit, Scham) auslösen, z. B. aufgrund von Vorerfahrungen in anderen Kontexten, in denen das Rollenspiel in „abstrakten Rollen“ (Krüger 2008) ohne Markierung des Kontexts und ohne Identifikationsmöglichkeiten, gespielt wurde. Beispielsweise muss ich als Teilnehmerin die Rolle einer Verkäuferin spielen, die mir vorgegeben wird: Ich habe die Rolle nicht ausgesucht und ich habe keine oder wenigen Gestaltungsmöglichkeiten. Ich werde meistens in meinem Benehmen (auch sprachlich in einem konventionellen Sprachkurs) in der Rolle anschließend beurteilt. Diese Art und Weise, Rollen zu spielen, kann Scham und diverse Unannehmlichkeiten verursachen (Siehe Stadler und Spörrle 2008, S. 171).

  18. Um die Spontaneität in einem Sprachkurs zu fördern, muss man sich von den „Rollenkanevas“ (Moreno würde von Rollenkonserven sprechen) befreien. Wie kann ich mich spontan bewegen und ausdrücken, wenn mir Text, Rolle und Handlung schon vorgegeben werden (wie es in den üblichen Lehrwerken der Fall ist)?

  19. Ursprünglich war die Projektionsfläche ein Kissen auf dem Boden, da die Teilnehmenden auf dem Boden gesessen haben. Meistens wird jetzt mit einem leeren Stuhl gearbeitet.

  20. Krüger beschreibt das Rollenspiel so: „Rollenspiel, besonders das Spiel in anderen Rollen, macht frei, auch einmal das zu tun, was man sonst eher scheut. Man kann sich mit der fremden Stärke und Macht der anderen Rolle identifizieren, diese lustvoll nach dem eigenen Willen anwenden und ausleben und so wenigstens vorübergehend die Kontrolle über die Macht des anderen gewinnen, gerade wenn man sonst eher Objekt des Geschehens ist.“ (Krüger 2008, S. 199). Diese Erfahrung kann also befreiend und ermächtigend auf die Teilnehmenden in einem Sprachkurs wirken.

  21. Für eine genauere Beschreibung, siehe Dufeu (2003, S. 188).

  22. Wir können auch die Assistent*innen fragen, eine Rolle je nach Protagonist*Protagonistin auszusuchen: z. B. Familienmitglied, Nachbar, Berater, Freundin …

  23. Vor der Begegnung kann es nützlich sein, dass ich als Trainerin zu jeder Protagonistin gehe und kurz danach frage, wer sie ist und wie sie aussieht, damit sie in der Rolle gefestigt wird und damit alle Tn die Antworten mitbekommen.

  24. Die Doppler-Position in der PDL ist links hinter dem*der Teilnehmer*in. Siehe Beschreibung der Doppel-Übung (Dufeu 2008, S. 50–63).

  25. Hier gibt es auch mehrere Möglichkeiten. K. (Anni) und L. (Claudia) können sich nochmal begegnen oder wir organisieren eine Verschiebung. K. und L. bewegen ihre Stühle seitlich. Zwei neue Stühle werden jeweils gegenübergestellt. K. (Anni) wählt eine*n neue*n Gesprächspartner*in (jemanden aus Claudias Gruppe) und das gleiche macht L. (Claudia). Sie sucht jemanden aus Annis Gruppe aus. Die neuen Gesprächspartner*innen M. und N. übernehmen die Rollen, die sie mitkreiert haben und können jetzt im Laufe der Begegnung spontan ihre Gestalten weiter gestalten.

    Die anderen Tn verteilen sich hinter „ihren“ zwei Protagonist*innen. Zwei Gespräche finden gleichzeitig statt. Ich sitze in der Mitte und unterstütze nach Bedarf. Jeder*Jede Teilnehmer*Teilnehmerin aus dem „Außenrand“ unterstützt „seinen*ihre“ Protagonist*in. Siehe auch Dufeu (2020, S. 69–102).

  26. Siehe Feedbacks von Teilnehmenden auf Resonanz-Webseite (Resonanz-Institut 2023).

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Vincent, L. Der Körper im Spracherwerb mit der PDL – eine psychodramatische Anwendung für den Fremdsprachunterricht. Z Psychodrama Soziom 22 (Suppl 1), 115–131 (2023). https://doi.org/10.1007/s11620-023-00746-4

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