Die Herausgeber haben sich entschlossen, die Zeitschrift Der Onkologe um die Rubrik „Palliativmedizin und Supportivtherapie“ zu ergänzen. Dies soll den Lesern die umfassende und ganzheitliche Betreuungsnotwendigkeit onkologischer Patienten besser in den Blick rücken.

Craig E. Earle, Palliativmediziner in Toronto, titulierte sein kürzlich im Journal of Clinical Oncology erschienenes Editorial in Anlehnung an ein afrikanisches Sprichwort, das übersetzt heißt

It takes a village to raise a child.

Daraus modifizierte er „It takes a village to help our patients through the journey of their disease“[1]. Der Palliativmediziner ergänzt innerlich gleich „and their relatives“ [1].

Die Aufgaben in der Versorgung onkologischer Patienten sind vielfältig und nicht von einer Disziplin und einer Profession alleine zu tragen. Auch wissen wir aus der Palliativmedizin, dass das betreuende Team die wichtigste Ressource ist, um die mit der Arbeit verbundenen Belastungen gut tragen zu können [2]. Die Vielfalt onkologischer Therapiemöglichkeiten, die aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmende Zahl der zu betreuenden Patienten und die exponentielle Zunahme des Wissens führen zu einer zunehmenden Spezialisierung der Onkologen auf Tumorentitäten. Aber auch im Bereich supportiver Möglichkeiten steigt die Zahl relevanter Publikationen und Themenfelder.

Wesentliche Elemente der Palliativmedizin sind ganzheitliche und multiprofessionelle Betreuung

Die moderne Palliativmedizin war zunächst als Betreuung am Lebensende in Strukturen außerhalb der etablierten Versorgung entstanden. Wesentliche Elemente sind die ganzheitliche und multiprofessionelle Betreuung. Zunehmend zeigt sich, dass eine frühe Verankerung palliativer Konzepte begleitend zur onkologischen Betreuung sinnvoll ist.

National [3], europäisch [4] und international [5] ist die Notwendigkeit der Integration der palliativen und supportiven Therapie in die onkologische Betreuung wiederholt betont worden. So will Der Onkologe dazu beitragen, durch die Vermittlung von Wissen, Können und Haltung die Versorgung onkologischer Patienten zu verbessern.

Die geplanten Beiträge zur palliativen Versorgung und supportiven Therapie orientieren sich z. T. an den Schwerpunktthemen; es werden aber auch unabhängig davon Themen als Fortbildungsbeiträge, kommentierte Referate und Kongressberichte veröffentlicht werden. Der erste Beitrag soll eine Standortbestimmung zum Thema sein, da die Abgrenzung und Überschneidung von palliativer Versorgung, supportiverTherapie und Hospiz auch im internationalen Schrifttum immer wieder kontrovers ist. Es folgen Beiträge über Strukturen palliativer Versorgung, Modelle zur Integration von onkologischer und palliativer Versorgung und Kriterien einer guten palliativen Betreuung („standard palliative care“).

Rubrikherausgeber

U. Wedding

B. van Oorschot

K.K. Richter

Herausgeber

K. Höffken

P.M. Schlag

M. Bamberg