Abstract
As in Aristotle’s definition of voice as a medium between the soul and the body’s exterior, the medieval tageliet offers a poetic reflection upon the correlation between voice, sound, space and perception. Even Wolfram has dawn songs in which the voice of the watchman is the first to reveal the perception of daybreak to the courtly lovers. In Wolfram’s poetry light and sound join together with the lovers for a synesthetic experience that also involves the sense of touch as a result of their loving embraces after waking. According to Martianus Capella, music is also perceived through the three human senses of sight, hearing and touch. Thus, minne and sanc become connected with each other through their sensory perception. In Oswald’s tageliet (Kl 16), the perception of the watchman himself is marked as synesthetic. Love becomes a medial event in the sound of the voice: a voice is lent to the lyrical sound by the voice of the watchman.
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Literature
Zumthor, Paul: Einführung in die mündliche Dichtung. Aus dem Französischen übersetzt von Irene Selle, durchgesehen von Jaqueline Grenz. Berlin 1990, S. 144.
Die Vorstellung der Unmittelbarkeit von Stimme bei den mittelalterlichen Sprachtheoretikern zeigt Schnyder, Mireille: »Gefangene Stimmen — Geordnete Körper. Die Stimme in Texten des Mittelalters. Eine Skizze«. In: Jürg Glauser (Hg.): Balladen-Stimmen. Vokalität als theoretisches und historisches Phänomen. Tübingen/Basel 2012, S. 21–38
zur Stimme im Kontext der Diskussion um ›Präsenzkultur‹ vgl. Lechtermann, Christina: Berührt werden. Narrative Strategien der Präsenz in der höfischen Literatur um 1200. Berlin 2005, S. 78–107.
Vgl. Aristoteles: Peri hermeneias. Übersetzt und erläutert von Hermann Weideman. In: Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung. Begründet von Ernst Grumach. Hg. Helmut Flashar. Bd. 1, Teil II. Berlin 1994, S. 3.
In seiner Schrift Über die Seele definiert Aristoteles an einer »zum locus classicus gewordenen Stelle […] phon) als Ton von etwas Belebtem« und bestimmt phon) zudem als einen pso-phos, als den allgemeinsten Begriff für Ton, der etwas bedeutet. Aristoteles: Über die Seele. Mit Einleitung, Übersetzung (nach Willy Theiler) und Kommentar. Griechischer Text in der Edition von Wilhelm Biehl und Otto Apelt. Hg. Horst Seidl. Hamburg 1995, S. 111. Vgl. Riethmüller, Albrecht: Art. »phon)«. In: Ludwig Finscher (Hg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 20 Bände in zwei Teilen. 2., neubearb. Aufl. Sachteil Bd. 7. Kassel 1997 (2 MGG), Sp. 1588–1590, hier Sp. 1588 f.
Riethmüller, Albrecht: »Zum vokalen Prinzip in der Musikgeschichte«. In: Christa Brüstle/ Albrecht Riethmüller (Hg.): Klang und Bewegung. Beiträge zu einer Grundkonstellation. Aachen 2004. S. 11–39, hier S. 28: »Nur hier trägt phone den Logos, der in der Bedeutung von Vernunft und Verstand bei Aristoteles sogar zur Definition des Menschen als eines animal rationale nötig ist.«
Vgl. Bleumer, Hartmut: »Gottfrieds ›Tristan‹ und die generische Paradoxie«. In: PBB 130 (2008), S. 22–61, hier S. 41.
Mediävistische Perspektivierungen von Medialität setzen für gewöhnlich bei der Kommunikation an. Wie Christian Kiening betont, sind für eine historisch angemessene Auseinandersetzung jedoch auch Prozesse der Wahrnehmung und der Imagination in ihrer medialen Dimension zu bedenken. Vgl. Kiening, Christian: »Medialität in mediävistischer Perspektive«. In: Poetica 39 (2007), S. 285–352, hier S. 327. Beide Aspekte lassen sich bei der Betrachtung der Stimme vereinen.
Die Einführung des Wächters als sprechende Person in das Tagelied des deutschen Mittelalters wird gemeinhin Wolfram von Eschenbach zugeschrieben. Mit ihr fügt Wolfram dem Dialog zwischen Ritter und Dame sowie der Stimme des Erzählers eine weitere textinterne Stimme hinzu. Vgl. Mertens, Volker: »Tagelieder singen. Ein hermeneutisches Experiment«. In: Wolfram Studien 17 (2002), S. 276–293, hier S. 286.
Vgl. Kiening, Christian: »Poetik des Dritten«. In: Ders.: Zwischen Körper und Schrift. Texte vor dem Zeitalter der Literatur. Frankfurt a. M. 2003, S. 157–175, hier S. 157.
Vgl. Wolf, Alois: »Literarhistorische Aspekte der mittelalterlichen Tagelieddichtung«. In: Ta -gelieder des deutschen Mittelalters. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Ausgewählt, übersetzt und kommentiert von Martina Backes. Einleitung von Alois Wolf. Bibliographisch ergänzte Ausgabe. Stuttgart 2003, S. 11–81.
Vgl. Cormeau, Christoph: »Zur Stellung des Tagelieds im Minnesang«. In: Festschrift Walter Haug und Burghart Wachinger. Band II. Tübingen 1992, S. 695–708, hier S. 695
zur Konstanz der Gattungsentwicklung vgl. Behr, Hans-Joachim: »Die Inflation einer Gattung: Das Tagelied nach Wolfram«. In: Cyril Edward u. a. (Hg.): Lied im deutschen Mittelalter. Überlieferung — Typen — Gebrauch. Tübingen 1996, S. 195–202.
Dass die Zinne kaum die natürliche Raumordnung der höfischen Realität mittelalterlicher Burgen spiegelt, sondern vielmehr auf eine symbolische Raumordnung des Minnediskurses verweist, zeigt Greenfield, John: »wahtaere, swîc. Überlegungen zur Figur des Wächters im tageliet«. In: Ricarda Bauschke (Hg.): Die Burg im Minnesang und als Allegorie im deutschen Mittelalter. Frankfurt a. M. 2006, S. 41–61, hier S. 45 f.
Des Minnesangs Frühling. Unter Benutzung der Ausgaben von Karl Lachmann und Moriz Haupt, Friedrich Vogt und Carl von Kraus. Bearbeitet von Hugo Moser und Helmut Tervoo-ren. Bd. 1: Texte. 38., erneut revidierte Aufl. Stuttgart 1988, S. 442.
Herbort’s von Fritslâr liet von Troye. Hg. Karl Frommann. Quedlinburg/Leipzig 1837; vgl. Bauschke, Ricarda: »Räume der Liebe — Orte des Krieges. Zur Topographie von Innen und Außen in Herborts von Fritzlar ›Liet von Troye‹«. In: Burkhard Hasebrink u. a. (Hg.): Innenräume in der Literatur des deutschen Mittelalters. XIX. Anglo-German Colloquium Oxford 2005. Tübingen 2008, S. 1–22, hier S. 20 f. Wenn es vom Wächter heißt, dass er auf der Zinne sine tageliet sang (V. 4279), so greift Herbort dem sich erst später ausbildenden Gattungsnamen voraus. Vgl. ebd., S. 21.
Konrad von Würzburg: Der Trojanische Krieg. Nach den Vorarbeiten K. Frommanns und F. Roths zum ersten Mal hg. durch Adelbert von Keller. Stuttgart 1858.
Zugleich verdeutlicht Helenas Platz an der Zinne die Irrealität des Minnebegehrens der Ritter, die um sie kämpfen. Vgl. zu dieser Raumsemantik Fuchs-Jolie, Stephan: »ungeheuer oben. Semantisierte Räume und Raummetaphorik im Minnesang«. In: Nikolaus Staubach/ Vera Johanterwage (Hg.): Außen und Innen. Räume und ihre Symbolik im Mittelalter. Frankfurt a. M. 2007, S. 24–42.
Vgl. Müller, Jan-Dirk: »schîn und Verwandtes. Zum Problem der ›Ästhetisierung‹ in Konrads von Würzburg Trojanerkrieg. (Mit einem Nachwort zu Terminologie-Problemen der Mediävistik)«. In: Gerd Dicke/ Manfred Eikelmann/ Burkhard Hasebrink (Hg.): Im Wortfeld des Textes. Worthistorische Bezeichnungen von Rede und Schrift im Mittelalter. Berlin 2006, S. 287–307.
Kudrun. Hg. Karl Bartsch. Neue ergänzte Ausgabe der fünften Auflage. Überarbeitet und eingeleitet von Karl Stackmann. Wiesbaden 1980, Str. 379–382.
Müller, Stephan: »Minnesang im Himmelreich? Über Örtlichkeiten literarischer Kommunikation an den Grenzen des Höfischen beim Kürenberger, in der Kudrun, im Dukus Horant und im himelrîche«. In: Beate Kellner/ Ludger Lieb/ Peter Strohschneider (Hg.): Literarische Kommunikation und soziale Interaktion. Studien zur Institutionalität mittelalterlicher Literatur. Frankfurt a. M. 2001, S. 50–71, hier S. 62.
Friedrich Maurer (Hg.): Die religiösen Dichtungen des 11. und 12. Jahrhunderts. Bd. 1. Tübingen 1964, S. 365–395, hier S. 387; vgl. Müller (wie Anm. 23), S. 53 und 68: Mit dem Bild der auf der Zinne singenden Engel vereint das himelrîche auf singuläre Weise die Johannesapokalypse, die auf den zwölf Stadttoren des himmlischen Jerusalems Engel platziert (Offb 21,12), mit dem Buch Jesaia (Jes 62,16), in dem von Wächtern die Rede ist, die auf den himmlischen Mauern nicht schweigen dürfen. Mit den singenden Engeln kann die Funktion eines Grenzraumes für die Zinne aufgehoben sein zugunsten eines geschlossenen Systems des heiligen Ortes.
Die Reihe ließe sich erweitern. Müller selbst führt den Kürenberger an, zu denken wäre auch an den Wigalois des Wirnt von Gravenberc. Dort ist es Ginover, die zu Beginn des Romans, als der Artushof wie gelähmt auf âventiure wartet und die Ritter hungrig im Saal ausharren, an die Zinne tritt und damit an den Ort, der die Grenze zwischen dem Hof und dem Raum der âven-tiure bezeichnet. Und âventiure begegnet ihr auch, wenn sie von der Zinne aus den fremden Ritter näherreiten sieht. Eine Minnesituation wird evoziert, ohne ausgeführt zu werden, denn der Gürtel, den Joram Ginover reicht, wird auf Anraten Gawans nicht zur Minnegabe. Vgl. Wirnt von Gravenberc: Wigalois. Text der Ausgabe von J. M. N. Kapteyn übersetzt, erläutert und mit einem Nachwort versehen von Sabine Seelbach und Ulrich Seelbach. Berlin/New York 2005, V. 247–267.
Die besondere Zeitstruktur des Tageliedes zwischen dem Verfließen der Zeit und dem Phan-tasma einer Entzeitlichung der Liebe wird herausgearbeitet von Kellner, Beate: »›Poetik des Schauens‹: Der anbrechende Tag, das Licht und die Blickordnungen im deutschen Minnesang«. In: Elisabeth Tiller/ Christoph Oliver Mayer (Hg.): Aurora — Indikator kultureller Transformationen. Heidelberg 2007, S. 181–202, hier S. 184
zu den Zeiträumen im Tagelied vgl. darüber hinaus Philipowski, Katharina: »Zeit und Erzählung im Tagelied. Oder: Vo m Unvermögen des Präsens, Präsenz herzustellen«. In: Hartmut Bleumer/ Caroline Emmelius (Hg.): Lyrische Narrationen — narrative Lyrik. Gattungsinterferenzen in der mittelalterlichen Literatur. Berlin/New York 2011, S. 181–213.
Vgl. Hübner, Gert: Minnesang im 13. Jahrhundert. Eine Einführung. Tübingen 2008, S. 35 f.; Cormeau (wie Anm. 11), S. 704. Das Ereignis der Vereinigung »bildet das Zentrum des Tagelieds, auch wenn es in vielen Tageliedern nur vorausgesetzt und angedeutet und nicht auserzählt wird.« Philipowski (wie Anm. 31), hier S. 197. Kiening (wie Anm. 9), S. 165: »Jeweils entfaltet sich die Intensität der Einheit gerade in dem Moment, da sie nicht bewahrbar scheint — liegt darin die zentrale Pointe der Lieder im Hinblick auf den minnesängerischen Diskurs?«
Vgl. Bumke, Joachim: Wolfram von Eschenbach. 8. Aufl. Stuttgart. 2004, S. 34 f.
Vielfach umkreist bei Mechthild von Magdeburg: Das fließende Licht der Gottheit. Hg. Gisela Vollmann-Profe. Frankfurt a. M. 2003.
Damit ist nicht ein Begriff von Synästhesie gemeint, wie er seit dem 19. Jahrhundert in der Psychologie und Kunstphilosophie verwendet wird. Vgl. dazu Paetzold, Heinz: Art. »Synäs-thesie«. In: Karlheinz Barck u. a. (Hg.): Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch in 7 Bänden. Bd. 5. Stuttgart/Weimar 2003, S. 840–868.
Vielmehr geht es mir um ein alle Sinne umfassendes ›synästhetisches‹ Vermögen, wie Thomas von Aquin es als Kommentator von Aristoteles der phantasia zuschreibt, in der alle Sinneswahrnehmungen wie in einem Zentralpunkt konvergierender Linien zusammenfließen. Vgl. Frede, Dorothea: »Sensus communis und ›Synästhetik‹ bei Thomas von Aquin«. In: Hans Adler/ Ulrike Zeuch (Hg.): Synästhesie. Interferenz — Transfer — Synthese der Sinne. Würzburg 2002, S. 149–166, hier S. 160.
Vgl. Martianus Capella: De nuptiis Philologiae et Mercurii. Hg. James Willis. Leipzig 1983, IX, 968
Martianus Capella: Die Hochzeit der Philologie mit Merkur. (De nuptiis Philolo giae et Mercurii). Übersetzt, mit einer Einleitung, Inhaltsübersicht und Anmerkungen versehen von Hans Günter Zekl. Würzburg 2005.
Als ein »repräsentatives Zeugnis der konstant hohen Einschätzung des Werkes über das ganze Mittelalter« führt Helmut Backes ein Zitat von Johannes von Salisbury an, der Vergil als non inferior Marciano bezeichnet. Backes, Helmut: Art. »Mar-tianus Capella«. In: LexMA 6 (1993), Sp. 339.
Vgl. Haas, Max: »Über die Funktion der ars musica im Mittelalter«. In: Ursula Schaefer (Hg.): Artes im Mittelalter. Berlin 1999. S. 13–33, hier S. 16.
Ebd., IX, 968. Kaden, Christian: Das Unerhörte und das Unhörbare. Was Musik ist, was Musik sein kann. Kassel 2004, S. 130; vgl. auch Hentschel, Frank: »Unbewegte Beweger. Klang und Bewegung in mittelalterlichen Musikbegriffen«. In: Brüstle/Riethmüller (wie Anm. 3), S. 41–59, hier S. 57 f. Frank Hentschel führt neben Martianus Capella auch dessen Kommentator Remigius von Auxerre (2. Hälfte des 9. Jahrhunderts) an, der gleichfalls den Rhythmus nicht allein auf das Gehör, sondern auch auf den Gesichts- und den Tastsinn bezieht.
Clara Hätzler: Liederbuch der Clara Hätzlerin. Hg. Carl Haltaus. Mit einem Nachwort von Hanns Fischer. Berlin 1966, S. 8 f.
Müller, Jan-Dirk: »Beneidenswerter kumber«. In: DVjs 82 (2008), S. 220–236, hier S. 224.
Konrad von Würzburg: »Ich sihe den morgensternen glesten«. In: Kleinere Dichtungen Konrads von Würzburg. Bd. III. Die Klage der Kunst. Leiche, Lieder und Sprüche. Hg. Edward Schröder, mit einem Nachwort von Ludwig Wolff, 4. Aufl., Dublin/Zürich 1970, S. 32. Vgl. Backes (wie Anm. 10), S. 162.
Vgl. Spechtler, Franz Viktor: »Oswald von Wolkenstein und die Musik«. In: Ulrich Müller/ Margarete Springeth (Hg.): Oswald von Wolkenstein. Leben — Werk — Rezeption. Berlin 2011, S. 192–200, hier S. 192.
Wachinger, Burghart: »Textgattungen und Musikgattungen beim Mönch von Salzburg und bei Oswald von Wolkenstein«. In: PBB 132 (2010), S. 385–406, hier S. 385.
Die Lieder Oswalds von Wolkenstein. Unter Mitwirkung von Walter Weiß und Notburga Wolf. Hg. Karl Kurt Klein. Musikanhang von Walter Salmen. 3., neu bearbeitete Aufl. von Hans Moser u. a. Tübingen 1987, S. 43–46; Vgl. Backes (wie Anm. 10), S. 212–215.
Vgl. Mersch, Dieter: Ereignis und Aura. Untersuchungen zu einer Ästhetik des Performativen. Frankfurt a. M. 2002, hier S. 30–36.
Meister Eckart: Die deutschen und lateinischen Werke. Im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Hg. Albert Zimmermann und Loris Sturlese. Stuttgart 1994, hier LW III, S. 9,1.
Vgl. Hasebrink, Burkhard: »Diesseits? Eucharistie bei Meister Eckhart im Kontext der Debatte um ›Präsenzkultur‹«. In: Christian Kiening (Hg.): Mediale Gegenwärtigkeit. Zürich 2007, S. 193–205. Es wäre genauer zu untersuchen, inwieweit die Lyrik hier Anleihen beim theologischen Diskurs nimmt.
Burkhard von Hohenfels, Lied 17, Str. 4. In: Carl von Kraus (Hg.): Deutsche Liederdichter des 13. Jahrhunderts. 2. Aufl. durchgesehen von Gisela Kornrumpf. Bd. I: Text. Tübingen 1978, S. 50; ähnlich auch KLD II (Nach des aren site ir êre), Str. III: sus nimt mir die frouwe min / Sin lîp, herze, muot und ougen.
Vgl. auch Burghart Wachinger (Hg.): Deutsche Lyrik des späten Mittelalters. Frankfurt a. M. 2006, S. 102.
Haug, Andreas: Art. »Melisma«. In: 2 MGG 6 (1997), Sp. 19–29, hier Sp. 19.
Vgl. Loenertz, Elke Maria: Text und Musik bei Oswald von Wolkenstein. Edition und Interpretation der 40 einstimmigen, einfach textierten Lieder in Fassung der Handschrift B. Frankfurt a. M. u. a. 2003, S. 158–160 und S. 290.
Die Wechselwirkung von Text und Melodie analysiert Kandler, Johannes: »Gedoene ân wort daz ist ein tôter galm.« Studien zur Wechselwirkung von Wort und Ton in einstimmigen Gesängen des hohen und späten Mittelalters. Wiesbaden 2005, hier S. 15–20, mit dem Ergebnis: »Auf der Ebene des Textes wird die Gegenwart als Teil der Zeitdimension hervorgehoben, während innerhalb der Melodie die Spannung zwischen Auf- und Abstieg (melodisches Motiv) sowie Oben und Unten (Intervall) als Teilbereich der Dimensionen Bewegung bzw. Raum prägnant hervortritt.« (Ebd., S. 20).
Zum gestimmten Raum vgl. Ströker, Elisabeth: Philosophische Untersuchungen zum Raum. 2., verbesserte Aufl., Frankfurt a. M. 1977.
Vgl. Niemöller, Klaus Wolfgang: »Weltraum-Musik und Klangraum im mittelalterlichen Musikschrifttum«. In: Jan A. Aertsen/ Andreas Speer (Hg.): Raum- und Raumvorstellungen im Mittelalter. Berlin 1998, S. 702–725; Berger, Christian: »Maß und Klang. Die Gestaltung des Tonraumes in der frühen abendländischen Mehrstimmigkeit«. In: Aertsen/Speer (ebd.), S. 687–701.
Zumthor, Paul: Die Stimme und die Poesie in der mittelalterlichen Gesellschaft. Aus dem Französischen von Klaus Thieme. München 1994, S. 13.
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Schneider, A. Medialität und ›Synästhesie‹. Zur Stimme des Wächters im spätmittelalterlichen tageliet. Z Literaturwiss Linguistik 43, 122–138 (2013). https://doi.org/10.1007/BF03379884
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