Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurden Stärken verschiedener Pflanzen kolloidchemisch und physikochemisch untersucht. Es zeigte sich, daß die seinerzeit getroffene Klassifikation auf Grund bestimmter Eigenschaften des Amylopektinanteils in eine Kartoffelgruppe und eine Weizengruppe auch auf Grund des viel zahlreicheren Stärkematerials aufrechterhalten werden kann, wobei ein gewisses Parallelgehen der Röntgenspektra und einiger Eigenschaften des Amylopektins bestehen bleibt.
Das Auftreten bestimmter Röntgenspektra und einiger kolloidchemischer Merkmale läßt sich bei Berücksichtigung der Bedingungen, unter denen sich die Stärke abscheidet, verstehen.
Literatur
M. Samec u. H. Haerdtel, Kolloidchem. Beih.12, 281 (1920), M. Samec, M. Minaeff u. N. Ronzin, Kolloidchem. Beih.19, 203 (1924).
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M. Samec u. I. R. Katz, Zeitschr. f. physik. Chem. B (1931).
Geschälte Kastanien, Zwiebel von Herbstzeitlosen und schwarzem Rettich haben wir nach gründlichem Reinigen direkt in einer Bröselmaschine zerrieben, die resistenteren Stärketräger wie Erbsen, Fisolen, Linsen und Buchweizen haben wir zuerst einige Tage aufweichen lassen und dann in der Reibschale zerrieben. Das Reibgut wurde mit Wasser durch ein feines Sieb (4900 Maschen/cm2) gebracht und diese rohe Suspension absitzen gelassen. Nun wurde die Stärke solange mit 0,5 prozentigem Ammoniak gewaschen, bis das Ammoniak farblos abfloß. Dann wurde mit destilliertem Wasser dekantiert (mindestens acht- bis zehnmal) und hierbei die besonders rasch absitzende Fraktion und die ganz langsam sedimentierenden Anteile verworfen. Der Stärkekuchen wurde schließlich in dünner Schicht auf Filtrierpapier ausgebreitet und an der Luft getrocknet. Die Kastanienstärke wurde nach beendetem Waschen zweimal mit Alkohol dekantiert und im Vakuum bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet.
Die Stärken sind in zwei Gruppen geordnet: Kartoffeltapioca-Gruppe und Weizen-Gruppe, innerhalb dieser Gruppen nach fallendem P-Gehalt des Amylopektins.
Die erste Angabe bezieht sich auf die Farbe bei wenig Jod, die zweite bei Jodüberschuß.
Reihenfolge der Stärken wie in Tabelle II.
Siehe Anmerkung 2 in Tabelle II.
Einige Abweichung von der strengen Symbasie finden wir nur bei Curcuma vir., Musa par., Ipomoea Jalapa und Bohne. Es scheint hier eine andere Säure anwesend zu sein.
Die zahlenmäßigen Angaben über den Einfluß der H-Ionen auf die Zähigkeit von Stärkelösungen siehe bei M. Samec, Kolloidchem. Beih.4, 148 (1912), sowie M. Samec u. F. von Hoefft, Kolloidchem. Beih.5, 176 (1913).
Vgl. M. Samec u. H. Haerdtel, Kolloidchem. Beih.12, 281 (1920).
M. Samec, Biochem. Zeitschr.181, 337 (1927).
Siehe M. Samec u. M. Blinc, Kolloidchem. Beih.30, 163 (1930).
Siehe I. R. Katz.
Siehe M. Samec u. M. Blinc, loc. cit., sowie M. Samec, Kolloidchem. Beih.33, 103 (1931).
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Samec, M., Klemen, R. Studien über Pflanzenkolloide XXVIII. Kolloid-Beih 33, 254–268 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02555761
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02555761