Untersuchungen zur Bahnung und Konvergenz pressoreceptorischer Afferenzen mit Hilfe der Konditions-Testreiztechnik

Summary

The facilitation of baroreceptor-induced changes in blood pressure and heart rate was investigated in rabbits anesthetized with chloralose-urethane. The aortic and carotid baroreceptor afferents were stimulated electrically with square wave impulses (1 msec) during the control period (3.5 cycles/sec), during the conditioning-period (35.0 cycles/sec), and immediately thereafter during the testperiod (3.5 cycles/sec).

The decrease of blood pressure and heart rate is facilitated by the conditioning stimuli if the aortic depressor afferents are stimulated unilaterally, bilaterally, and in alternation. Facilitation was elicited also when the conditioning stimuli were applied to the carotid afferents and test stimuli to the aortic afferents. Facilitation of blood pressure depression in the above mentioned cases was also possible when the response of heart rate was blocked by propranolol. In contrast facilitation of the carotid afferents did not appear when the conditioning stimuli were applied to the aortic or the carotid afferents. No facilitation could be observed during “negative efferent conditioning-teststimulation” of the sympathetic chain. The convergence of depressor afferents as suggested by the facilitation effects is discussed.

Zusammenfassung

An chloralose-urethannarkotisierten Kaninchen wurde die Bahnung pressoreceptorischer Afferenzen untersucht. Die deafferentierten nn. depressores und die Carotissinusnerven wurden mit supramaximalen Rechteckimpulsen (1 msec Dauer) während einer Kontrollperiode mit 3,5 Stimuli/sec, einer anschließenden Konditionsreizperiode mit 35,0 Stimuli/sec und der unmittelbar darauffolgenden Testreizperiode wiederum mit 3,5 Stimuli/sec gereizt. Die Konditionsreizung führte zu einer Bahnung des Blutdruck- und Herzfrequenzabfalles, wenn die Testreizung gleichseitig bzw. wechselseitig auf einen n. depressor gegeben wurde oder wenn beide nn. depressores mit Konditions- und Testreiz stimuliert wurden. Eine Bahnung war auch zu beobachten, wenn auf die Carotis-Sinusnerven der Konditionsreiz und auf die nn. depressores die Testreize appliziert wurden. Die Informationsübertragung durch die Carotissinusnerven ließ sich mit dieser Methode nicht bahnen. Das war auch nicht der Fall, wenn die konditionierende Reizung über die nn. depressores und Testreizung auf die Carotissinusnerven erfolgte. Eine Ausschaltung des Stellgliedes Herzfrequenz durch β-adrenerge Receptorblockade hatte keinen Einfluß auf die gebahnte Blutdrucksenkung. Die Reizung des deafferentierten Grenzstranges mit dem negativen Konditions-Testreizmuster führte nicht zu einer Bahnung. Die aus diesen Versuchsergebnissen abzuleitende Konvergenzschaltung depressorischer Neurone wird diskutiert.