Summary
Since 1952, registration of tumor cases by health officials is obligatory in the German Democratic Republic. From 1958 to 1964 a total of 633 cases with tumors of the central nervous system was registered in the south-western districts, comprising an average population of 1.795 million. The incidence of CNS-tumors was 5.1 per 100000 inhabitants and per annum. Evidently, neuroectodermal tumors occurred preferentially in males while mesenchymal tumors prevailing in females. The peak incidence of neuroectodermal tumors was at the age of 50 years whereas the occurrence of mesenchymal tumors was increasing with age.
Zusammenfassung
In den Bezirken Erfurt und Suhl im Südwesten der DDR wird auf der Grundlage des seit 1952 bestehenden obligatorischen Geschwulstmeldesystems eine epidemiologische Untersuchung der primären Geschwülste des Zentralnervensystems durchgeführt. Unter einer mittleren Bevölkerung von 1,795 Millionen werden im Zeitraum von 1958–1964 631 derartige Tumoren, darunter 381 neuroectodermale Geschwülste gefunden. Im Durchschnitt beträgt die jährliche Neuerkrankungsziffer je 100000 Einwohner 5,1 für alle Tumoren. Unter den neuroectodermalen Geschwülsten überwiegen die Männer, unter den mesodermalen die Frauen. Die altersspezifiischen Erkrankungsziffern nehmen bei den mesodermalen Geschwülsten bis in das hohe Lebensalter stetig zu, während bei den neuroectodermalen Geschwülsten ein signifikanter Anstieg zwischen 40. und 60. Lebensjahr zu beobachten ist. Die Letalität bei neuroectodermalen Geschwülsten liegt in unserem Untersuchungsgut bei 88%. Für viele der angeführten Befunde fehlen in der Literatur Vergleichswerte. Die Problematik der einzelnen Ergebnisse wird diskutiert.
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Jänisch, W., Fennwarth, B., Lagemann, A. et al. Zur Epidemiologie der Geschwülste des Zentralnervensystems. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 191, 80–90 (1967). https://doi.org/10.1007/BF00243773
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