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Was Sie über Ihr Publikum wissen sollten: Enkulturation als praktischer Zugang zum (potenziellen) Publikum

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Positionen.Entwicklungen.Erfahrungen – 10 Jahre Junge Opern Rhein-Ruhr
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Zusammenfassung

In der Kulturvermittlung wird in Publikum und Nichtpublikum unterschieden. Diese Unterscheidung ist in der Praxis häufig nicht ausreichend präzise, um eine effektive Ansprache zu gewährleisten. Eine Unterscheidung konkreter Untergruppen ist jedoch sehr zeit- und ressourcenintensiv. Der vorliegende Beitrag löst diesen Widerspruch mit Hilfe eines weiteren Faktors: der sogenannten Enkulturation. Die Enkulturation ist das Erlernen von Kultur und kultureller Praxis. Sie prägt ein Leben lang die Selbstwahrnehmung und das kulturelle Nutzungsverhalten des einzelnen. Sie wird über die Selbstwahrnehmung als (Nicht-) bzw. Publikum gemessen. Die verschränkte Betrachtung von Besuchsverhalten und Enkulturation in Form eines effizienten Vierfeldermodells ermöglicht ein grundlegendes Verständnis der Lebensrealität und Bedürfnisse von vier (Nicht-)Publikumsgruppen. Anschließend lassen sich kleinere, gut fassbare Untergruppen identifizieren und mit weniger Aufwand zielgerichtet ansprechen.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. Ding und von Carlsbourg 2011, S. 29.

  2. 2.

    Harris 1983, S. 21.

  3. 3.

    Vgl. Ding und von Carlsbourg 2011, S. 30.

  4. 4.

    Treml 2003, S. 164.

  5. 5.

    Vgl. Raithel et al. 2009, S. 59.

  6. 6.

    Raithel et al. 2009, S. 59.

  7. 7.

    Harris und Johnson 2003, S. 13.

  8. 8.

    Morrison et al. 2008, S. 119.

  9. 9.

    Morrison et al. 2008, S. 119.

  10. 10.

    Vgl. Meroth und Stauss 2020, S. 35.

  11. 11.

    Ding und von Carlsbourg 2011, S. 29.

  12. 12.

    Vgl. Abels und König 2010, S. 9.

  13. 13.

    Vgl. Hurrelmann und Bauer 2015, S. 15–16.

  14. 14.

    Anm.: In Anlehnung an „rule-based frameworks“ aus Morrison et al. 2008, S. 119.

  15. 15.

    Vgl. Jobst 2010, S. 162.

  16. 16.

    Vgl. Ding und von Carlsbourg 2011, S. 30.

  17. 17.

    Vgl. Ding und von Carlsbourg 2011, S. 29.

  18. 18.

    Ding und von Carlsbourg 2011, S. 32.

  19. 19.

    Vgl. Jobst 2010, S. 162.

  20. 20.

    Vgl. Hurrelmann und Quenzel 2013, S. 5.

  21. 21.

    Abels und König 2010, S. 19.

  22. 22.

    Vgl. Jobst 2010, S. 162.

  23. 23.

    Vgl. Jobst 2010, S. 162.

  24. 24.

    Meroth 2019. Anm.: Bei dieser Befragung am Gärtnerplatztheater handelt es sich um eine Vorstudie, auf deren Basis aktuell eine repräsentative, deutschlandweite Studie zur Enkulturation im deutschen Musiktheater durchgeführt wird. Die Befunde der Vorstudie decken sich mit den (vorläufigen) Befunden der laufenden Studie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München im Rahmen eines Dissertationsprojektes.

  25. 25.

    Vgl. Jobst 2010, S. 162.

  26. 26.

    Vgl. Abels und König 2010, S. 10.

  27. 27.

    Vgl. Abels und König 2010, S. 10.

  28. 28.

    Vgl. Schäfers 2000, S. 56.

  29. 29.

    Vgl. Bickes und Pauli, S. 95.

  30. 30.

    Vgl. Schäfers 2000, S. 56.

  31. 31.

    Vgl. Koller 2009, S. 151.

  32. 32.

    Koller 2009, S. 152.

  33. 33.

    Vgl. Fröhlich und Rehbein 2009, S. 112.

  34. 34.

    Vgl. Hurrelmann und Bauer 2015, S. 12.

  35. 35.

    Vgl. Koller 2009, S. 153.

  36. 36.

    Vgl. Koller 2009, S. 151.

  37. 37.

    Vgl. Koller 2009, S. 151.

  38. 38.

    Vgl. Koller 2009, S. 151–152.

  39. 39.

    Vgl. Koller 2009, S. 153.

  40. 40.

    Vgl. Zembylas 2004, S. 60.

  41. 41.

    Vgl. Koller 2009, S. 150.

  42. 42.

    Vgl. Koller 2009, S. 152.

  43. 43.

    Vgl. Koller 2009, S. 151–152.

  44. 44.

    Anm.: Obwohl der Wert Kultureller Bildung inzwischen allgemeine kulturpolitische Anerkennung findet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Individuum das Theater (regelmäßig oder überhaupt einmal) besucht, weiterhin stark von dessen sozialen und demografischen Existenzbedingungen abhängig. Konkret bedeutet dies, dass Milieu und finanzielle Situation in der Kernfamilie maßgeblich mit darüber entscheiden, ob dem Individuum kulturelle Bildung zugänglich wird, oder nicht (Vgl. Steinhauer 2019, S. 1).

  45. 45.

    Allmanritter 2017, S. 29.

  46. 46.

    Vgl. Allmanritter 2017, S. 15.

  47. 47.

    Graser 2005, S. 292.

  48. 48.

    Mandel und Renz 2014, S. 56.

  49. 49.

    Vgl. u. a. Meroth 2019 und Meroth 2015. Anm.: Hierbei handelt es sich um triangulierte Vorstudien, also solche Studien, die sowohl einen qualitativen und einen quantitativen Studienteil haben. Sie dienen der (in Fußnote 24 erwähnten) laufenden repräsentativen Studie zur Enkulturation im deutschen Musiktheaterpublikum als explorative Grundlage.

  50. 50.

    Vgl. Meroth 2019, S. 60. Anm.: Im Folgenden werden die Korrelationswerte der jeweiligen Zusammenhänge angegeben. Hier: (r: –0,216; p: 0,004). Eine kurze Erläuterung der angegebenen Werte: Der r-Wert steht für die Stärke des festgestellten Zusammenhangs (Korrelation bzw. Korrelationskoeffizient). Ist der r-Wert positiv, so bedeutet es, dass wenn die Ausprägung der einen Variable steigt, statistisch auch die Ausprägung der anderen Variablen steigt. So führt z. B. mehr Lesen (tendenziell) zu mehr Bildung. Ist der r-Wert negativ, kann die Korrelation gleichermaßen stark sein, es handelt sich dann nur um einen gegenläufigen Zusammenhang: z. B. mehr Lernen führt zu weniger Fehlern. Je weiter der Wert (im Positiven oder aber Negativen) von 0 entfernt ist, desto stärker ist der Befund. Der p-Wert zeigt an, wie wahrscheinlich (Probability) es ist, dass die Korrelation fälschlich festgestellt wurde. Je niedriger der p-Wert ist, desto zuverlässiger ist der ermittelte r-Wert. Ab p: 0,05 gilt der r-Wert typischerweise als verlässlich.

  51. 51.

    Meroth 2019, S. 77.

  52. 52.

    Anm.: Korrelationswerte: r: –0,240; p: 0,001. Für eine Erläuterung der Werte vgl. Fußnote 48.

  53. 53.

    Vgl. Meroth 2019, S. 59.

  54. 54.

    Vgl. Steinhauer 2019, S. 9–10; Keuchel und Larue 2012, S. 26.

  55. 55.

    Vgl. Mandel und Renz 2014, S. 55.

  56. 56.

    Vgl. Mandel und Renz 2014, S. 55.

  57. 57.

    Vgl. Meroth, laufende Studie.

  58. 58.

    Anm.: Ein ‚Nudge (von engl. für ‚Stups‘) ist eine kleine Intervention, die einen Entscheidungsprozess beeinflussen soll, wie z. B. ein Handyklingelton oder die Platzierung von Produkten auf Augenhöhe, um Aufmerksamkeit und Handlungswillen in eine bestimmte Richtung zu lenken (vgl. Thaler, Richard H./Sunstein, Cass R. 2008, S. 6).

  59. 59.

    Vgl. Meroth und Stauss 2022, S. 26–27.

  60. 60.

    Vgl. Mandel und Renz 2014, S. 56.

  61. 61.

    Vgl. Meroth 2019, Audiomitschnitt Befragung I 00:02:28–8.

  62. 62.

    Vgl. Keuchel und Wiesand 2008, S. 75.

  63. 63.

    Vgl. Tröndle 2019, S. 112.

  64. 64.

    Anm.: Der Verständlichkeit halber wird in diesem Beitrag der vielverwendete Begriff der ‚Hochkultur‘ bemüht. Damit sind stark kodifizierte Kulturformen, deren Verständnis häufig einer Vorbildung bedarf, wie bspw. die Oper, gemeint. Allerdings sei kritisch angemerkt, dass der Autor den Begriff der Hochkultur nicht als qualitative Abgrenzung gegenüber anderen Kulturformen versteht.

  65. 65.

    Vgl. Mandel und Renz 2014, S. 55.

  66. 66.

    Mandel und Renz 2014, S. 7.

  67. 67.

    Vgl. Meroth 2015, S. 32.

  68. 68.

    Mandel und Renz 2014, S. 56.

  69. 69.

    Mandel und Renz 2014, S. 56.

  70. 70.

    Mandel und Renz 2014, S. 7.

  71. 71.

    Vgl. Meroth 2019, S. 103.

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Meroth, K. (2023). Was Sie über Ihr Publikum wissen sollten: Enkulturation als praktischer Zugang zum (potenziellen) Publikum. In: Plank-Baldauf, C., Fahrholz, M. (eds) Positionen.Entwicklungen.Erfahrungen – 10 Jahre Junge Opern Rhein-Ruhr. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-66396-7_4

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