Zusammenfassung
Für eine Schultheorie und Didaktik, die die Selbstbestimmung als eine der zentralen Bildungsdimensionen herausstellt, ist das selbstständige Lernen eine zwingende wie auch besonders herausfordernde Fragestellung. Sie resultiert nicht nur aus der Dynamik des (weltweiten) Wissenszuwachses und der zu fördernden kognitiven und emotionalen Verankerung in der zu erwartenden Zukunft, sondern auch aus der pädagogischen Notwendigkeit einer demokratischen Gesellschaft, die soziale, politische und kulturelle Urteilfähigkeit und Handlungsbereitschaft sowie Kritikfähigkeit ermöglicht und entwicklungsangemessen fördert. Das kann aber nur gelingen, wenn die Schaffung eines gemeinsamen, die Lern- und Lehrsubjekte verbindenden Fundaments an Vorstellungen über eine gerechte Gesellschaft durch eine innere Differenzierung der Lern- und Unterrichtsangebote zur Geltung gebracht wird, so dass die Heranwachsenden die Gemeinschaftlichkeit ihrer Vorstellungen durch die Wechselbezüge ihrer je individuellen Erlebnisse, Erfahrungen und Reflexionen erkennen können. Methodische Wege dazu werden am Beispiel von Wochenplan-Unterricht, Frei- und Projektarbeit anschaulich dargestellt.
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Literatur
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Klafki, W. (2021). Selbstständiges Lernen muss gelernt werden !. In: Braun, KH., Stübig, F., Stübig, H. (eds) Schulreformen und Bildungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Neuere Geschichte der Pädagogik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23593-2_10
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