Zusammenfassung
Dieser Beitrag wird sich neuerlichen Sprachregelungen, bei denen von „behinderten Menschen“ oder „Menschen mit Behinderungen“ die Rede ist, nicht anschließen. Nach meinem Verständnis ist Behinderung kein den Behinderten „innewohnendes Abstraktum“ (Marx 1983 [1845], S. 534), sondern Ausdruck solcher gesellschaftlichen Bedingungen und Verhältnisse, die Menschen mit körperlichen, organischen, sozialen oder sonstigen Beeinträchtigungen bei der subjektiven Aneignung von und der sozialen Teilhabe an relevanten gesellschaftlichen Lebenszusammenhängen behindern. Wenn solcherart Behinderte als Behinderte bezeichnet werden, werden sie nicht dadurch diskriminiert, sondern durch die Verhältnisse, die sie behindern.
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Rohrmann, E. (2018). Soziale Ausgrenzungen im Namen der Inklusion. In: Stehr, J., Anhorn, R., Rathgeb, K. (eds) Konflikt als Verhältnis – Konflikt als Verhalten – Konflikt als Widerstand. Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit, vol 30. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-19488-8_14
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