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Über die Erhaltungsfähigkeit von Helmintheneiern in Vor- und Frühgeschichtlichen Moorleichen

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Zeitschrift für Parasitenkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In zwei, wahrscheinlich durch die Wirkung neutralisierender Kalkwässer sehr gut erhaltenen Moorleichen aus ostpreußischen Mooren(Mädchen von Dröbnitz, Kr.Osterode undMann von Karwinden, Kr. Preußisch-Holland) fanden sich im noch vorhandenen Darminhalt die Eier vonAscaris lumbricoides undTrichuris trichiura. Der Darminhalt desMannes von Karwinden enthielt außerdem noch gut erhalteneMilbeneier, einen vermutlich aus der pflanzlichen Nahrung stammenden Nematoden (Anguillula terrestris? und weniger gut erhaltene Gebilde, die in Form und Größe den Eiern des Fischbandwurmes,Bothriocephalus latus, ähneln. Besonders die Helmintheneier aus dem Darm der Moorleichedes Mädchens von Dröbnitz, die aus der frühen Eisenzeit stammt (600 v. Chr.) waren vorzüglich erhalten und konnten kaum von rezenten Eiern dieser Würmer unterschieden werden. Im Mengenverhältnis entsprachen sie vollkommen den noch heute nachweisbaren Verhältnissen des Helminthenbefalls der ostpreußischen Landbevölkerung. Die Funde zeigen, daß sich in günstig gelagerten Fällen in Moorleichen noch nach 2 1/2 Jahrtausenden ein vorhanden gewesener Helminthenbefall fast ebenso sicher nachweisen läßt, wie an rezenten Fällen. Es wäre zu wünschen, daß auch noch weitere Funde dieser Art in ähnlicher Form untersucht werden könnten, um über das Vorhandensein von Wurmkrankheiten in vor- und frühgeschichtlicher Zeit sichere Anhaltspunkte gewinnen zu können.

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Szidat, L. Über die Erhaltungsfähigkeit von Helmintheneiern in Vor- und Frühgeschichtlichen Moorleichen. Z. f. Parasitenkunde 13, 265 (1944). https://doi.org/10.1007/BF03177148

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