Zusammenfassung
Von Anbeginn waren Lukács’ „Geschichte und Klassenbewußtsein“ (= „GuK“) und Korschs „Marxismus und Philosophie“ (= „MuPh“) umstrittene Bücher. Als Lukács sein Buch 1923 veröffentlichte, sahen die einen (z.B. Ernst Bloch, J. Revai und K. Korsch) darin das Symptom einer umfassenden Renaissance der marxistischen Dialektik. Andere, die außerordentlich einflußreiche Positionen innerhalb der kommunistischen Bewegung einnahmen, erhoben zunächst ebenso energisch wie pauschal den Vorwurf des „Revisionismus“ oder „Idealismus.“ Sinovjev, Deborin, Rudas, die „Pravda“ und die „Rote Fahne“ reagierten auf Lukács’ Kritik der Abbildtheorie und seine Polemik gegen Engels allergisch: „Wie das alles freilich noch orthodoxer Marxismus sein soll, ist uns, gelinde gesagt, schleierhaft!“1 Nach der Phase scharfen Polemisierens übte man sich in der Kunst des Totschweigens. — Ganz ähnlich erging es Korsch, dessen Buch man der Einfachheit halber mit „GuK“ identifizierte. Korsch wurde von den Lukács-Kritikern ohne viel Federlesens als dessen „Schüler“ apostrophiert.
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© 1978 Martinus Nijhoff, Publishers bv, The Hague
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Dannemann, R., Erdbrügge, W. (1978). Die Dialektik-Konzeptionen von G. Lukacs und K. Korsch. In: Kimmerle, H. (eds) Modelle der Materialistischen Dialektik. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-009-9740-0_7
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