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Zusammenfassung

1. Sinn der Psychotherapie ist es, durch seelische Beeinflussung psychogen entstandene Erscheinungen, bzw. die psychogene Verwertung bestehender somatischer Symptome zu beeinflußen. In irgend welchem Sinne wurde von jeher Psychotherapie geübt, und übt sie jeder Arzt. Dieser unsystematischen, auf keinerlei theoretische Annahmen aufgebauten, sozusagen naiven Psychotherapie steht eine zur systematischen Disziplin entwickelte gegellüber. Innerhalb dieser lassen sich wiederum zwei Richtungell unterscheiden; die eine ist rein empirische Therapie, die andere zugleich Theorie der psychogellen Leiden. Die erstere verzichtet auf eine Untersuchung der pathogenen Mechanismen und begnügt sich mit der erfahrungsmäßigen Feststellung, daß diese oder jene Art seelischer Beeinflussung gewisse therapeutische Erfolge zu erzielen vermöge. Die andere macht sich von dem Wesen der Psychogenese bestimmte Vorstellungen und baut auf diese ihr therapeutisches Verfahren auf. Damit aber, daß gewisse psychotherapeutische Bestrebungen als unsystematische und andere als der umfassenden theoretischen Grundlegung entbehrende bezeichnet wurden, soll keineswegs behauptet werden, daB es ihnen an Erfolg und an Berechtigung mangle. Soferne sie aber diese besitzen und jenen aufzuweisen haben, muß es gelingen, die Wurzeln beider darin zu finden, daß sie teilweise — klar oder nicht klar bewußt — auf Voraussetzungen aufgebaut sind, welche in der systematisch entwickelten Psychotherapie explicite formuliert werden — wenn anders die im allgemeinen Teile ausgesprochene Behauptung richtig ist, daß es schlechthin nur zwei Systeme geben könne, die zu einer befriedigenden Konstruktion der psychosomatischen Zusammenhänge führten. Es kann so dieser Schlußabschnitt in gewissem Sinne auch eine weitere Begründung der im allgemeinen Teile entwickelten Thesen beibringen. Ja, vielleicht ist diese seine Aufgabe der Abrundung und Rückkehr zum Ausgangspunkte nicht weniger wichtig, als die, eine Skizze psychotherapeutischer Verfahrungsweisen zu entwerfen. Diese letztere Aufgabe ist auf wenigen Seiten nicht einmal annähernd zu lösen. Man erwarte daher von den nachfolgenden Ausführungen keinen Lehrgang der Psychotherapie. Sie wollen mehr eine Systematik der vorhandenen psychotherapeutischen Bestrebungen sein und eine Darstellung der in ihnen lebendigen Prinzipien, als eine Anleitung zu psychotherapeutischem Handeln; auf solche spezielle Fragepunkte kann nur gelegentlich und im Vorübergehen Bedacht genommen werden.

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Oswald Schwarz (Privatdozent an der Universität Wien)

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Allers, R. (1925). Grundformen der Psychotherapie. In: Schwarz, O. (eds) Psychogenese und Psychotherapie Körperlicher Symptome. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5429-8_14

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