Zusammenfassung
Als Pierre Bourdieu sich vor wenigen Jahren mit der Bedeutung des Fernsehens auseinandersetzte, war sein Ziel unter anderem, die Bedeutung dieses Mediums für das politische und kulturelle Leben zu beschreiben. Im engeren Sinne wird man Bourdieu nicht mit der Meinungsführerforschung in Verbindung bringen, wenngleich seine Kapitaltheorie insbesondere auch den sozialen Beziehungen Rechnung trägt. Wichtiger ist im vorliegenden Zusammenhang eine Feststellung, die aufgrund der eingebauten Paradoxie neugierig macht. Gemeint ist folgender Passus: „Darin besteht das Problem des Soziologen: das Gewöhnliche ungewohnt zu machen; es so zu schildern, daß sichtbar wird, wie außergewöhnlich es ist.“ (Bourdieu 1998: 27) Adressiert war diese Mitteilung an Journalisten und deren Selektionskriterien, die durch Bevorzugung ungewöhnlicher Situationen der Wirklichkeit eine andere Färbung geben. Aber sie lässt sich auch auf andere Phänomene übertragen, beispielsweise auf das Verhältnis von Medienberichterstattung und interpersonaler Kommunikation.
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Jäckel, M. (2001). Opinion Leader: A Promising Idea!. In: Abromeit, H., Nieland, JU., Schierl, T. (eds) Politik, Medien, Technik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07830-2_14
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