Lehr- und Prüfungsjahre

Zusammenfassung

Als Friedrich II. Am 17. August 1786 starb, hinterließ er seinem Nachfolger, Friedrich Wilhelm II., einen Staat von 3600 Quadratmeilen mit einer Bevölkerung von nahezu 6 Millionen, dazu ein Heer von fast 200000 Mann und einen Staatsschatz von mehr als 80 Millionen Thalern. Preußen konnte stolz sein auf die hohe und gebietende Stellung, welche der Staat im Rate der Völker einnahm, man freute sich der gedeihlichen Entwickelung und des blühenden Wohlstandes der Monarchie; aber man glaubie die errungenen Erfolge dem herrschenden Systeme der Staatsverwaltung zu gute halten zu müssen und vergaß dabei fast die Person des Fürsten, der allein diesem toten Syftem das Leben einhauchen konnte, der allein im stande war, die mit aufs äuberste gespannter Krast arbeitende Staatsmaschine in ungestörtem Gange zu erhalten und einen Zusammensturz zu vermeiden. Man sah nicht und wollte nicht sehen, daß eine Katastrophe eintreten mußte, sobald ein Herrscher an die Spitze des Staates trat, dem es an der nötigen Kraft und Fähigkeit fehlte, die Staatsverwaltung im Sinne und Geiste des großen Friedrich weiter zu führen, durch kluge und krasvolle Mabnahmen das von ihm so schnell errichtete gewaltige Gebäude weiter auszubauen und ihm dadurch die noch fehlende Festigkeit zu geben.

Verhältnisse Preußens und Deutschlands beim Tode Friedrichs II. Die Regierung Friedrich Yilhelms II. Kusbruch der französischen Revolution. Zweite und dritte Teilung Polens. Friedrich Yilhelm III. Durchmarsch französischer Truppen durch preußisches Gebiet im Kriege gegen sterreich. Gegenseitige Berstimmung. Bildung des Rheinbundes. Täuschungen über die Stärke des Staates sowie der Heeresversassung. Austausch von Kleve und Ansbach gegen Hannover. Erschießung Palms. Stimmung im Lande. Krieg mit Frankreich.

Der König, welcher zählt in schlummerloser Nacht

Und nach dem Zählen denkt, er habe noch zu wenig

Der Glücklichen gemacht,

Der König ist mein König!