Therapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen

Zusammenfassung

Eine Frau aus Virginia/USA, ihr Name ist Erika Zauzig, schrieb an den Herausgeber einer psychiatrischen Zeitschrift (Hospital and Community Psychiatry). Der Brief wurde im September 1987 unter dem Titel „A Borderline Patients View“ veröffentlicht. Darin gibt sich die Schreiberin selbst als jemand zu erkennen, bei dem die Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung gestellt wurde. Sie ist eine gute Kennerin des Krankheitsbildes und beschreibt psychopathologische Symptome wie selbstschädigendes Verhalten, flüchtige psychotische Episoden, tief depressive Gefühle, überwertige Affekte wie Angst, Ärger und Wut und — dies vor allem — quälende Leeregefühle. Sie hat damit wesentliche Symptome genannt, die auch in internationale Klassifikationsschemata Eingang gefunden haben (DSM-III-R 1989). Um die Symptomatik vollständig zu umreißen, bleibt noch zu erwähnen, daß diese Menschen zu einem abrupten Wechsel zwischen Idealisierung und Abwertung in zwischenmenschlichen Beziehungen und zur impulsiven Befriedigung basaler Wünsche neigen mit Geldausgaben, Alkohol- und Drogengebrauch, in der Sexualität, durch übermäßiges Essen etc. Diese Menschen versuchen alle Situationen zu meiden, in denen sie Alleinsein ertragen müßten. Schon allein der Gedanke daran ist ihnen schwer erträglich. Sie haben überdies Mühe, ein Gefühl eigener unverwechselbarer Identität und ein Gefühl des Abgegrenztseins von engeren Beziehungspersonen zu entwikkeln.