Zusammenfassung
Brillante Ideen haben in der Molekularbiologie zwar seit jeher eine große Rolle gespielt, doch neue Techniken waren es letztlich, die der Genomforschung zum Durchbruch verhalfen. Noch in den sechziger Jahren meinten die Experten, daß es unmöglich sei, jemals ein ganzes Erbmolekül Baustein für Baustein zu entschlüsseln. Doch nach und nach haben sie Methoden entwickelt, mit denen sich die Basenfolgen, die Sequenz, von dns-Molekülen inzwischen fast wie im Handstreich bestimmen lassen. Den Anfang machte ein rns-Molekül. Dem Chemiker Robert Holley von der Cornell Universität in Ithaka im amerikanischen Bundesstaat New York gelang es Mitte der sechziger Jahre, die Bausteinfolge eines an der Proteinsynthese beteiligten kleinen rns-Moleküls, einer Transfer-rns, zu bestimmen. Sie war nur 77 Nukleotide lang. Dennoch war die Arbeit damals kaum zu bewältigen gewesen. Noch schwieriger war es zu jener Zeit, dns-Moleküle zu entschlüsseln. Ende der sechziger Jahre hatten Ray Wu und Dale Kaiser von der amerikanischen Stanford Universität in einer wahren Sisyphosarbeit erstmals ein winziges dns-Stück sequenziert. Es handelte sich um die Endstücke eines Virusgenoms vom Bakteriophagen Lambda, ein aus heutiger Sicht winziges Stück Erbmaterial. Rund zwei Jahre brauchten sie für das nur 12 Genbausteine lange Stück. Rückblickend betrachtet war das Ergebnis noch dazu eher blamabel, erwies sich die Sequenz doch später größtenteils als falsch.
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Stamadiadis-Smidt, H., Hausen, H.Z. (1998). Das Handwerkszeug der Molekularbiologen. In: Stamadiadis-Smidt, H., Hausen, H.Z. (eds) Das Genom-Puzzle. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58905-8_7
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