Zur Problematik des T Antigens

Zusammenfassung

Dies leitet schon zu der Frage über, was denn für endständige Zuckerstrukturen herauskommen, wenn die Neuraminsäure von Zellmembranglykoproteinen abgetrennt wird. Friedenreich nannte den entsprechenden, an allen roten Blutkörperchen de novo auftretenden Rezeptor T Antigen (von “transformiert”), das zugehörige Panagglutinin T Agglutinin. Es lag nun nahe, das T Antigen in Beziehung zu dem Myxovirusrezeptor zu sehen, sozusagen als chemische Substruktur, aber alle löslichen neuraminsäurehaltigen Glykoproteine verschiedenster Herkunft — mit Ausnahme der Erythrozytenglykoproteine — zeigen zwar Myxovirusinhibition, aber nach Abtrennung der Neuraminsäure keine T Antigenstruktur. Auch fanden wir, daß Rinderblutkörperchen durch Myxoviren agglutiniert wurden, aber kein T Antigen hatten, ferner, daß sich das T Antigen durch verschiedene Proteasen von den Erythrozyten ablösen läßt, die Myxovirusagglulination wurde dadurch aber nicht beeinflußt. Andererseits hätte man sich auch Beziehungen zum MN-Tetrasaccharid denken können, aber solange man an der Konzeption festhielt, daß lediglich die Kohlenhydratstruktur für die MN Aktivität verantwortlich sei, war ein solcher Rückschluß nicht möglich.