Zusammenfassung
Hintergrund
Es wurde untersucht, wie verbreitet Drogenkonsum unter Studierenden der Sozialen Arbeit ist und ob sich ein Zusammenhang zwischen dem Konsum und Belastungen im Studium feststellen lässt.
Methoden
Studierende der Sozialen Arbeit (n = 240) wurden online zu ihrem Drogenkonsum und zu ihrer Beurteilung der Belastungen in ihrem Studium befragt.
Ergebnisse
Ein Drittel der Studierenden konsumierte Cannabis, 10 % nahmen Beruhigungs- oder Schlafmittel und knapp unter 10 % Amphetamine. Vor allem Cannabis und Beruhigungsmittel wurden kontrolliert eingesetzt, um sich Erholungsphasen im Studienalltag zu verschaffen. Hirndoping war hingegen kaum verbreitet.
Schlussfolgerung
Studierenden sollten verstärkt alternative Entspannungsmöglichkeiten vermittelt werden, sowie Strategien zum Zeitmanagement und zur Selbstfürsorge.
Abstract
Background
The study surveyed extent of drug use among students of social work and explored if there was a relationship between drug use and demands of study program.
Methods
Social work students (n = 240) filled in an online questionnaire about their drug use and rated demands of their study program.
Results
A third of the students took cannabis, 10 % tranquilizer or sleeping pills and almost 10 % amphetamines. Students used cannabis und tranquilizers deliberately to obtain recovery times in everyday student life. However, there were only low rates of brain doping observed.
Conclusion
Students should receive coaching on alternative methods of relaxation and strategies for time management and self-care.
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Kollmann, P., Löbmann, R. Drogenkonsum unter Studierenden der Sozialen Arbeit. Präv Gesundheitsf 12, 15–21 (2017). https://doi.org/10.1007/s11553-016-0550-5
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