Liebe Leserinnen und Leser,

seit Anfang April dieses Jahres sind wir in neuer Runde für die inhaltliche Gestaltung der Zeitschrift Sportwissenschaft verantwortlich. Wir haben eine Menge vor. Dieses Editorial soll zum einen unsere Vorstellungen über den weiteren Weg der Zeitschrift aufzeigen und außerdem – vor allem – um konstruktive Begleitung unserer ersten Schritte bitten.

Zunächst möchten wir jedoch den bisherigen geschäftsführenden Herausgebern, Prof. Dr. Michael Krüger (Universität Münster) und Prof. Dr. Eike Emrich (Universität des Saarlandes) sowie ihren beigeordneten Herausgebern Prof. Dr. Petra Wolters, Prof. Dr. Karen Zentgraf und Prof. Dr. Bernd Strauß, ganz herzlich für ihre sehr gute Arbeit in den zurückliegenden Jahren danken! Insbesondere dafür, dass wir in diesem und auch in den nächsten Heften auf eine ganze Reihe interessanter Beiträge zurückgreifen können, die das Begutachtungsverfahren noch unter ihrer Federführung durchliefen und zur Publikation in der Zeitschrift Sportwissenschaft bestens vorbereitet wurden.

Weiterhin bedanken wir uns bei den institutionellen Herausgebern der Zeitschrift, dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), die uns gemeinsam mit dem Springer Verlag für die nächsten fünf Jahre ins neue Herausgeberkollegium berufen haben, für das entgegengebrachte Vertrauen.

Als wichtigstes Ziel unserer Arbeit sehen wir es an, die aktuell noch begrenzte Rückwirkung der Zeitschrift auf die Sportwissenschaft zu fördern. Ommo Grupe wünschte es sich in seinem Editorial zur allerersten Ausgabe der Zeitschrift 1971, dass die Kollegen der verschiedenen sportwissenschaftlichen Fachdisziplinen doch möglichst vor allem diejenigen Fragen in der Zeitschrift reflektieren mögen, „die die Teilbereiche horizontal durchschneiden und insofern diejenigen Kriterien freigeben, die für ihre Forschungsansätze fundierenden Charakter besitzen“ (ebd., S. 11). Wir fügen dem unseren Wunsch hinzu, dass die Zeitschrift auch das Journal erster Wahl sein möge, wenn Sportwissenschaftler einen Schriftbeitrag leisten wollen, der nicht ausschließlich für die Fachkollegen aus der eigenen Teildisziplin relevant, sondern auch für Kolleginnen und Kollegen anderer sportwissenschaftlicher Teildisziplinen interessant sein könnte.

Ohne Zweifel handelt es sich bei unserer Zeitschrift (und mit uns meinen hier wir mitnichten das Herausgeberkollegium, sondern uns Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler allesamt) um ein äußerst traditionsreiches Publikationsorgan. Für die Zukunft ist es nun besonders wichtig, erstens das in der Zeitschrift abgebildete Themenspektrum breit und zweitens, die Qualität der in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge hoch zu halten. Von entscheidender Bedeutung ist, dass sich noch mehr hervorragende Autorinnen und Autoren als bisher dafür entscheiden, ihre wissenschaftlichen Beiträge für die Zeitschrift Sportwissenschaft aufzubereiten. Helfen Sie uns dabei, diesen Weg zu gehen. Unterstützen Sie uns mit erstklassigen Beiträgen!

Unter den gegebenen Voraussetzungen, z. B. der Tatsache, dass manchen Kolleginnen und Kollegen, denen v. a. Publikationen in Impact-Factor-Journals wichtig sind, die Zeitschrift Sportwissenschaft derzeit noch eher unattraktiv ist, wollen wir unser Möglichstes tun, Anreize zur Einreichung zu schaffen:

  1. 1.

    Wir ermutigen insbesondere international orientierte Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich dazu, ihre Beiträge der Zeitschrift in englischer Sprache anzubieten. Ziel ist eine maßvolle Öffnung der Zeitschrift für Sportwissenschaft, des German Journal of Sports Science, zur internationalen Scientific Community, um so die Sichtbarkeit und den Impact deutscher sportwissenschaftlicher Beiträge in der nationalen und internationalen Sportwissenschaft zu fördern. In deutscher Sprache abgefasste Beiträge bleiben natürlich willkommen und werden sicher auch weiterhin einen Großteil der in der Zeitschrift publizierten Beiträge ausmachen.

  2. 2.

    Es ist uns ein wichtiges Anliegen, den Autorinnen und Autoren qualitativ hochwertiges Feedback im Peer-Review-Prozess anzubieten. Dies sicherzustellen, haben wir zur wichtigsten Aufgabe des jeweiligen beitragsbetreuenden Editors (Acting-Editor) gemacht.

  3. 3.

    Auch in Bezug auf die einzelnen Publikationsformate möchten wir die Attraktivität der Zeitschrift weiter erhöhen. Wir als Herausgeber sind stärker als bisher um die Einwerbung systematischer Literaturüberblicke („literature reviews“) und Kurz-Forschungsberichte („brief reports“) bemüht. Wir hoffen, damit insbesondere jüngere Kolleginnen und Kollegen, die sich qualifikationsbedingt in Hochproduktivphasen ihres wissenschaftlichen Schaffens (z. B. in kumulativ angelegten Promotions- oder Habilitationsprozessen) befinden, anzusprechen. Natürlich hoffen wir, dass diese Publikationsformate gleichermaßen auch für bereits etabliertere Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler attraktiv sind.

Schließlich und nicht zuletzt laden wir Sie ganz herzlich dazu ein, mit uns über den weiteren Weg der Zeitschrift Sportwissenschaft offen ins Gespräch zu kommen. Wir alle im Herausgeberkollegium freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme, konstruktive Hinweise und vor allem auch Kritik, die dazu geeignet ist, Sportwissenschaft weiter voranzubringen. Auf geht’s!

Ralf Brand und Claudia Voelcker-Rehage

für das Herausgeberkollegium der Zeitschrift Sportwissenschaft, im Mai 2012