Zusammenfassung
Der vorliegende Text gibt einen Überblick über rhetorische Strategien, mit denen rechtes Denken in der Mitte der Gesellschaft anschlussfähig gemacht wird. Im Zentrum stehen Kommunikationsweisen, die sich innerhalb eines legalen Rahmens bewegen, die ihre Erfolge gerade mit dem Verzicht auf Neonazi-Sprache zu erzielen versuchen und bemüht sind, rechtes Sprechen zu modernisieren und damit für ein breites Publikum attraktiv zu werden. Es handelt sich um eine Rhetorik, die beständig die Grenzen des Sag- und Denkbaren zu erweitern sucht, ohne direkte Verfassungsbrüche zu begehen.
Notes
- 1.
Andere Rhetorikanalysen legen den Schwerpunkt anders, zum Beispiel Lanius (2017).
- 2.
- 3.
Oft werden Medien zu Steigbügelhaltern von Angstmacher-Vokabular: Indem sie etwa von „Masseneinwanderung“, „Asyltourismus“ oder „Flüchtlingsfluten“ schreiben, stellen sie Flucht und Migration ausschließlich als Bedrohungsszenario dar und verstärken dadurch Ressentiments.
- 4.
Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz definierte im Jahr 2000 Extremismus in Form einer definitio ex negativo als „fundamentale Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaats“ (Kailitz 2004).
- 5.
2011–2018 gehörte die Basler Zeitung zu einem Drittel dem rechtspopulistischen Politiker Christoph Blocher (SVP) (O’Dea 2011).
- 6.
Siehe u. a. die Argumentation des rechtsextremen norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik.
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Schutzbach, F. (2024). Rhetorische Strategien. In: Virchow, F., Hoffstadt, A., Heß, C., Häusler, A. (eds) Handbuch Rechtsextremismus. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38373-2_40-1
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