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Privatheit in der Online-Kommunikation

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Handbuch Online-Kommunikation

Zusammenfassung

Die Weitergabe von privaten und personenbezogenen Informationen ist heutzutage ein großer Bestandteil der Online-Kommunikation. Durch die technische, soziale und wirtschaftliche Infrastruktur digitaler Kommunikationsräume entstehen dabei neuartige Herausforderungen für den Schutz der individuellen Privatheit. Neue soziale Dynamiken sowie Datensammlungspraktiken wirtschaftlicher und staatlicher Akteure lassen die Grenzen zwischen öffentlicher und privater Kommunikation immer weiter verschwimmen. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag Privatheit und Selbstoffenbarung als inhärente Prozesse von Kommunikation und thematisiert, inwiefern sich diese im Rahmen der Online-Kommunikation neu ausgestalten. Zunächst werden dazu die grundlegenden Theorien der Privatheit und Selbstoffenbarung erörtert. Anschließend wird Privatheit in der Online-Kommunikation aus zwei Perspektiven betrachtet: zum einen aus der horizontalen Perspektive, welche die Privatheit gegenüber gleichgestellten Mitmenschen beschreibt, zum anderen aus der vertikalen Perspektive, welche Privatheit gegenüber Institutionen und Dienstleistern umfasst. Anhand von aktuellen Forschungsergebnissen wird gezeigt, wie Internetnutzende sich angesichts dieser Privatheitsrisiken verhalten und mit den wachsenden Herausforderungen umgehen. Auf dieser Basis werden abschließend zukünftige Forschungsperspektiven entwickelt.

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Notes

  1. 1.

    Diese Unterscheidung wurde erstmals von Schwartz (1968) eingeführt, der argumentierte, dass Privatheit eine horizontale (Entlastung von sozialen Kontakt) und eine vertikale Ordnung (Klarstellung sozialer Machtstrukturen) unterstütze. Wir gebrauchen die Unterscheidung hier jedoch in Anlehnung an Raynes-Goldie (2010), die eher eine akteursbasierte Unterscheidung in soziale (horizontale) und institutionelle (vertikale) Privatheit vornimmt.

  2. 2.

    Westin spricht ursprünglich von vier Zuständen der Privatheit. Der Begriff ist an dieser Stelle aber irreführend, da jeder der genannten vier Zustände der Privatheit wiederum je nach Situation in einem unterschiedlichen Ausmaß gegeben sein kann. Es erscheint somit sinnvoller, Westins Zustände der Privatheit, und somit ähnlich der Arbeiten von Burgoon (1982), als Dimensionen zu verstehen.

  3. 3.

    Das bedeutet, Unternehmen dürfen Daten nur zu den Zwecken verwenden, die vom Gesetzgeber erlaubt sind oder denen der Betroffene durch Einwilligung in AGB und Datenschutzbestimmung des Unternehmens zugestimmt hat (Roßnagel und Nebel 2016, S. 8).

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Masur, P.K., Teutsch, D., Dienlin, T. (2018). Privatheit in der Online-Kommunikation. In: Schweiger, W., Beck, K. (eds) Handbuch Online-Kommunikation. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18017-1_16-1

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