Zusammenfassung
Zum 01.01.2019 haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anwendung von Strahlen am Menschen geändert. Die alten Gesetze und Verordnungen einschließlich der Röntgenverordnung wurden ersetzt durch ein neues Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) und eine Strahlenschutzverordnung (StrlSchV). Zu den Veränderungen, die für das Einrichten und den Betrieb von Herzkatheterlaboren oder Hybridoperationssälen bzw. Hybridlaboren relevant sind, gehören unter anderem: Prüffristen von Röntgeneinrichtungen, Erweiterung des Strahlenschutzregisters um persönliche Kennnummern für beruflich exponierte Personen. Der betriebliche Strahlenschutz wird erweitert durch Stärkung des Strahlenschutzbeauftragten (Meldemöglichkeiten, Kündigungsschutz) sowie Pflicht zur Hinzuziehung eines Medizinphysikexperten in organisatorischen Fragen. Neu geregelt werden auch das Meldewesen von Vorkommnissen sowie die Anzeige- und Genehmigungspflichten. Die für die einzelnen Maßnahmen geltenden Übergangsfristen werden beschrieben. Weiterhin wird eine auf die neue Gesetzgebung abgestimmte Vorlage einer „Arbeitsanweisung für das Herzkatheterlabor und/oder Hybrid-Labor“ zur Verfügung gestellt.
Abstract
On 1 January 2019, the legal framework for the application of radiation to humans has changed. The old laws and regulations, including the Roentgen regulation, have been replaced by a new Radiation Protection Act (Strahlenschutzgesetz; StrlSchG) and a radiation protection regulation (Strahlenschutzverordnung; StrlSchV). The changes that are relevant for the installation and operation of cardiac catheter laboratories and hybrid operating rooms/hybrid laboratories include: deadlines for X‑ray system approval and extension of the radiation protection register to include personal key codes for professionally exposed persons. Operational protection is extended by strengthening the radiation protection officer (incident notification, dismissal protection) as well as the obligation to consult a medical physics expert in administrative matters. The reporting of incidents as well as the notification and approval requirements will also be reregulated. The transitional periods applicable to each measure are described. Furthermore, a standard operating procedure for cardiac catheter laboratories and/or hybrid laboratories tailored to the new legislation will be made available.
Literatur
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Danksagung
Wir danken Herrn Dipl.-Phys. Dr. sc. hum. Michael Reinert (Medizinische Physik und Strahlenschutz, Klinikum Fulda) und Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Michael Walz (Ärztliche Stelle für Qualitätssicherung in der Radiologie Hessen, TÜV SÜD Life Service GmbH, Frankfurt) für die kritische Durchsicht des Manuskriptes sowie Frau Dr. Margit Niethammer (Klinikum Fulda) für die Unterstützung bei der Überarbeitung der Arbeitsanweisung.
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Den Interessenkonflikt der Autoren finden Sie online auf der DGK-Homepage unter http://leitlinien.dgk.org/ bei der entsprechenden Publikation.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen und Tieren.
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Herausgegeben vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK)
Bearbeitet im Auftrag der Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin
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Schächinger, V., Kelm, M. Addendum zur Leitlinie zum Einrichten und Betreiben von Herzkatheterlaboren und Hybridoperationssälen/Hybridlaboren. Kardiologe 13, 193–197 (2019). https://doi.org/10.1007/s12181-019-0330-5
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DOI: https://doi.org/10.1007/s12181-019-0330-5
Schlüsselwörter
- Röntgen-Gesetzgebung
- Medizinphysikexperten
- Strahlenschutzverordnung
- Strahlenschutzbeauftragter
- Meldewesen