Partizipation in politischen Parteien. Eine empirische Analyse des Mobilisierungspotenzials politischer Parteien sowie der Struktur innerparteilicher Partizipation in Deutschland

Zusammenfassung

Warum werden Bürger Mitglieder politischer Parteien? Und warum werden einige Parteimitglieder aktiv und andere nicht? Diesen Leitfragen wird im Rahmen des General-Incentives-Modell von Seyd und Whiteley nachgegangen. Die Grundlage der empirischen Analysen bilden eine Bevölkerungsumfrage sowie eine Umfrage unter den deutschen Parteimitgliedern. Es kann gezeigt werden, dass für die Entscheidung zum Parteibeitritt bereits weiche Anreize hinreichend sein können, während die Entscheidung für aktives innerparteiliches Engagement vor allem durch harte Anreize beeinflusst wird. Da weiche Anreize eine rückläufige Verbreitung haben, können diese Befunde auch zu einer Erklärung der rückläufigen Parteimitgliederzahlen beitragen.

Abstract

Why do citizens become members of political parties? And why are some party members activists and others not? These guiding questions are analyzed within the context of the general incentives model proposed by Seyd and Whiteley. The basis of the empirical analyses is a survey of the German population as well as a survey of the German party members. It is shown that soft incentives can be sufficient for the decision to become a member of a political party while hard incentives are the main predictor of the decision to become active within a party. Since soft incentives had become less widespread these findings contribute to an explanation of the declining number of party members in Germany.