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Sind Bachelor-/Masterstudierende stärker ausgebrannt?

Ein Vergleich von Studierenden in „alten“ und „neuen“ Studienstrukturen

Are bachelor/master students more burned out?

A comparison of students enrolled in reformed (bachelor/master) and non-reformed (diploma/Magister) study programs

  • Hochschule
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Prävention und Gesundheitsförderung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund

Sind Studierende, die einen Bachelor- oder Masterabschluss anstreben, stärker gesundheitlich beansprucht bzw. höheren Belastungen im Studium ausgesetzt als ihre Kommilitonen, die einen Magister- oder Diplomabschluss anstreben?

Methoden

Studierende aus fünf Studienfachgruppen (n=1.277), in denen neben einem Bachelor- oder Masterangebot auch ein Magister- oder Diplomabschluss angeboten werden, wurden zu ihrem Burnout-Erleben und zu ihrer Beurteilung der Studienbedingungen in ihrem Fach befragt.

Ergebnisse

Die beiden Gruppen unterschieden sich – bei Kontrolle der Anzahl an Fachsemestern – nicht signifikant in ihrem Burnout-Erleben. Es gibt signifikante Unterschiede im Belastungserleben zwischen den Gruppen, die Effektstärken sind aber gering. Studienfachspezifische Einflüsse sind hierbei größer als die der Studienstruktur (reformiert/nicht-reformiert).

Schlussfolgerung

Reformansätze des Bachelor-/Mastersystems sollten nach diesen Ergebnissen weniger global sondern stärker fachbezogen diskutiert und umgesetzt werden.

Abstract

Background

Are students enrolled in the reformed study programs (bachelor or master) more affected by health problems or do they have to endure higher burdens in the course of study than fellow students striving for a traditional “diploma” or “magister” degrees?

Methods

In this study 1,277 university students from 5 faculties representing both bachelor/master and diploma/Magister programs, were asked to estimate their burnout levels and the study conditions within the respective programs. The temporary concomitance of the different programs allows a direct comparison of traditional and reformed courses of study.

Results

The analysis revealed no significant differences between the students of different programs in the burnout levels experienced, when controlled for the intergroup variation in duration of study. Significant differences were found in specific forms of stress with only small effect sizes. Influences specific to the field of study seemed to be stronger than the structures of different programs (reformed/traditional).

Conclusion

Approaches to reform bachelor and master programs should therefore be discussed and realized less on a global level than with reference to specific fields of study.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5

Notes

  1. Verwiesen wird hier aus Gründen der Vergleichbarkeit überwiegend auf empirische Studien, die zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt wurden wie die vorliegende Erhebung.

  2. Unter der Annahme, dass alle von der Studierendenverwaltung angeschriebenen Personen tatsächlich erreicht werden konnten, liegt die Beteiligungsrate bei 7,8 %. Die Haltequote – das Verhältnis von Besuchern der Startseite und denjenigen, die den Bogen vollständig ausgefüllt haben – liegt bei 52,2 %.

  3. Die Zusammenfassung der Gruppen in Bachelor-/Masterstudierende und Diplom bzw. Magisterstudierende fokussiert u. E. den Studienabschluss zu stark. Da sich auch Studieninhalte und Organisationsformen verändert haben, unterscheiden wir im Rahmen dieses Beitrags zwischen „nicht-reformierten“ und „reformierten“ Studienstrukturen.

  4. Vorlesungen, Seminare, Übungen, Praktika im Studium.

  5. Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen, Literaturstudium, studienbegleitende Leistungen wie Hausarbeiten, Referate, Vorbereitung auf Klausuren, Anfertigen von Bachelor- und Masterarbeiten.

  6. zur Hochschule und zwischen verschiedenen Veranstaltungsorten.

  7. Die durchschnittliche Studienerfahrung bei Studierenden in nicht-reformierten Studiengängen lag bei 7 Fachsemestern (SD = 2,7 Fachsemester), die ihrer Kommilitonen in reformierten Studienstrukturen bei 2,7 Fachsemestern (SD = 1,9 Fachsemester).

  8. Bivariate Korrelationen zwischen der Studienerfahrung und den verschiedenen Burnoutdimensionen: Erschöpfung: r=−0,15; p<0,001; Bedeutungsverlust im Studium: r=−0,05; p>0,05, reduziertes Wirksamkeitserleben: r=− 0,12; p< 0,001.

  9. Erschöpfung, Bedeutungsverlust im Studium, reduziertes Wirksamkeitserleben.

  10. reformierte vs. nicht-reformierte Studienstruktur.

  11. berücksichtige Fächergruppen, in denen reformierte bzw. nicht-reformierte Studienangebote parallel angeboten wurden: Sprach- und Kulturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Mathematik/Naturwissenschaften.

  12. M=16,8 h/Woche (SD=5,3 h/Woche) in reformierten gegenüber 14.7 h/Woche (SD=5,3 h/Woche) in nicht-reformierten Studiengängen.

  13. M=22,8 h/Woche (SD=8,2 h/Woche) in reformierten gegenüber 21.5 h/Woche (SD=9,8 h/Woche) in nicht-reformierten Studiengängen.

  14. M=19,6 h/Woche (SD=11,6 h/Woche) in reformierten gegenüber 16,1 h/Woche (SD=11,0 h/Woche) in nicht-reformierten Studienangeboten.

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Gusy, B., Lohmann, K. & Marcus, K. Sind Bachelor-/Masterstudierende stärker ausgebrannt?. Präv Gesundheitsf 7, 237–245 (2012). https://doi.org/10.1007/s11553-012-0358-x

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