Sie halten das vierte Heft des Jahres 2018 in Ihren Händen, und wir hoffen, dass Sie diese Ausgabe der Zeitschrift für Epileptologie an besonderer Stelle aufbewahren werden, denn wir freuen uns sehr, Ihnen die deutschsprachige Version der neuen Klassifikations- und Diagnosekriterien der ILAE (Internationale Liga gegen Epilepsie) für epileptische Anfälle und Epilepsien in diesem Heft vorstellen zu können. Die Originalpublikationen sind bereits im letzten Jahr bei Epilepsia erschienen [1,2,3].

Ungeachtet der Diskussion über diese neuen Vorschläge, möglichen Vor- und Nachteilen einzelner Aspekte sowie der Schwierigkeiten bezüglich ihrer Umsetzung im klinischen Alltag, werden diese Kriterien die Grundlage für die Einordung von Anfällen und Epilepsiesyndromen und deren wissenschaftliche Bearbeitung in den nächsten Jahren sein (müssen). Die Übersetzung dieser Klassifikationen war nicht trivial, denn es gilt, Nuancen zwischen englischer und deutscher Sprache zu beachten und gleichzeitig den Inhalt sowie die Absicht der ursprünglichen Autoren beizubehalten. Somit gilt unser großer Dank den Übersetzern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich diesem Unterfangen gestellt haben.

Das aktuelle Themenheft ist dem Status epilepticus gewidmet und wurde ebenfalls von Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt [4]. Passenderweise zu der Veröffentlichung der deutschsprachigen neuen Klassifikations- und Diagnosekriterien für epileptische Anfälle und Epilepsien werden in dem ersten Beitrag des Themenheftes die neuen Diagnose- und Klassifikationskriterien des Status epilepticus ausführlich und praxisnah erörtert [5, 6]. Neueste Erkenntnisse zur stufenadaptierten Therapie des Status epilepticus werden in vier aufeinander abgestimmten Artikeln besprochen [7,8,9,10].

Zum Abschluss bietet eine Pilotstudie aus dem Epilepsiezentrum Kork einen Einblick in die Anwendung der neuen Anfalls- und Epilepsieklassifikation im klinischen Alltag [11]. Beruhigend für uns alle, egal wie Sie es mit der Umsetzung der neuen Klassifikationen halten, Sie sind nicht alleine.

Abschließend möchten wir beide noch zwei Aspekte hervorheben, die sich – mehr oder weniger zufällig – in diesem Heft kumuliert haben. Zum einen hoffen und denken wir, dass eine enge Zusammenarbeit der deutschen, österreichischen und schweizerischen Fachgesellschaften auch über die drei offiziell von der ILAE angenommenen deutschsprachigen Übersetzungen hinaus die Gestaltung der Zeitschrift für Epileptologie in der Zukunft bestimmen wird. Zum anderen soll dem Springer Medizin Verlag gedankt werden, dass der Zugang dieser Übersetzungen als „free access“ nicht nur den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie (DGfE), sondern in digitaler Form auch dem allgemein interessierten Lesepublikum zugänglich gemacht wurde.

Ihre

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Friedhelm C. Schmitt, Magdeburg und

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Adam Strzelczyk, Frankfurt am Main