Der nachstehende Ergebnisbericht basiert auf den Daten des abdominellen Aortenaneurysmen(AAA)-Registers des Deutschen Instituts für Gefäßmedizinische Gesundheitsforschung (DIGG) der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) zur Versorgung der intakten abdominellen Aortenaneurysmen (iAAA) der Jahre 2020 und 2021. Da es sich um einen Zweijahresbericht handelt, wird aufgrund des Datenumfangs hier nur über die Versorgung des iAAA berichtet, die Daten zum rupturierten AAA (rAAA) werden in einer weiteren Publikation dargestellt. Unterschieden wird wie in allen bisherigen Berichten zwischen der endovaskulären (EVAR) und offenen Versorgung (OR) des AAA. Zusätzlich werden spezielle Angaben zur Versorgung des juxtarenalen AAA (jAAA) gemacht. Eine Aufstellung der Kliniken, die sich dem Register angeschlossen hatten, findet sich am Ende dieses Berichts. Ihnen sei für ihre Mitarbeit herzlich gedankt.

Methodik

Insgesamt wurden uns die Daten von 4228 stationär behandelten Patienten für das Jahr 2020 und von 3795 Patienten für das Jahr 2021 gemeldet. Zur Auswertung kamen allerdings nur die Daten von 3023 Patienten (71,5 %) für das Jahr 2020 und 3312 Patienten (87,3 %) für das Jahr 2021. Ausschlusskriterien waren fehlende Angaben zum Alter des Patienten, zum Operationsverfahren sowie fehlende Angaben, ob es sich um ein intaktes oder rupturiertes Aneurysma handelte. Darüber hinaus musste es sich bei den gemeldeten Patienten um ein AAA handeln, das definitionsgemäß wenigstens einen Durchmesser von 30 mm hatte [1].

Zusätzlich wurden uns für das Jahr 2020 28 Patienten mit Konversion gemeldet, für das Jahr 2021 waren es 25 Patienten. Sie wurden bei der Auswertung aufgrund der weiten Abweichungen der Operationszeiten, die von 0 bis 521 min reichten, nicht berücksichtigt.

An dem Register beteiligten sich für die Eingriffe bei iAAA im Jahr 2020 insgesamt 148 und im Jahr 2021 insgesamt 156 gefäßchirurgische Kliniken. Für die endovaskuläre Versorgung des iAAA gaben 147/148 Kliniken (99,3 %) im Jahr 2020 Daten ein, für die offene Versorgung waren es 118/148 Kliniken (79,7 %). Im Jahr 2021 lauteten die Vergleichszahlen für die endovaskuläre Versorgung 154/156 (98,7 %) eingebende Kliniken, bei der offenen Versorgung waren es 121/156 Kliniken (77,6 %).

Eine externe Validierung der Daten und ein Datenmonitoring waren technisch nicht möglich, jedoch erfolgte eine interne Plausibilitätsprüfung. Die Definition der Komorbiditäten musste den behandelnden Kliniken überlassen bleiben. Ob, wie aufgefordert, sämtliche Patienten einer Klinik gemeldet wurden, konnte nicht überprüft werden. Nachfragen wurden zu einem großen Teil nicht beantwortet. Wenn demnach im Folgenden vom Fallvolumen gesprochen wird, ist immer das Dokumentationsvolumen gemeint.

Statistik

Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 29 (IBM Deutschland GmbH, Ehningen, Deutschland). Aus den im Excel-Format vorliegenden Daten wurde eine SPSS-Datenbank erstellt. Zur Berechnung der Signifikanzen bei nominalen Variablen wurde der χ2-Test angewandt. Die p-Werte entsprechen der Signifikanz aus dem exakten Test nach Fisher. Zur Signifikanzberechnung metrischer Variablen erfolgte ein T‑Test. Hierbei wurde jeweils ein Levene-Test auf Varianzgleichheit durchgeführt. Die p-Werte wurden hiernach bestimmt. Als Signifikanzniveau wurde p < 0,05 gewählt.

Ergebnisse

Fallaufkommen der Kliniken in den Jahren 2020 und 2021

Das dokumentierte Fallvolumen der Kliniken in den Jahren 2020 und 2021, unterteilt nach offener und endovaskulärer Versorgung des iAAA, ist in Tab. 1 wiedergegeben. Wie ersichtlich, teilten im Jahr 2020 106 von insgesamt 148 Kliniken (71,6 %) fünf oder weniger OR des iAAA mit. Nur 15 Kliniken (10,1 %) berichteten mehr als 10 offene Eingriffe/Jahr bei iAAA, darunter 2 Kliniken mit mehr als 20 Fällen. Die Erfahrung mit EVAR war ungleich größer. Allerdings berichteten auch hier ein knappes Viertel (23,7 %) der Klinken lediglich 5 oder weniger Fälle/Jahr. Mehr als 20 Fälle/Jahr wurden von 38/148 Kliniken (25,7 %) gemeldet.

Tab. 1 Fallaufkommen der Kliniken in den Jahren 2020 und 2021 bei iAAA: Verteilung der Eingriffe nach operativem Vorgehen

Im Jahr 2021 teilten 103 von insgesamt 156 Kliniken (66,0 %) fünf oder weniger OR des iAAA mit. 17 Kliniken (10,9 %) berichteten mehr als 10 offene Eingriffe/Jahr bei iAAA, darunter war eine einzige Klinik mit mehr als 20 Fällen. Die Erfahrung mit EVAR war auch im Jahr 2021 ungleich größer. Hier berichteten 18,0 % der Klinken (28/156) lediglich 5 oder weniger Fälle/Jahr. Mehr als 20 Fälle/Jahr wurden von 42/156 Kliniken (26,9 %) mitgeteilt.

Endovaskuläre versus offene Versorgung bei intaktem AAA

Die Jahre 2020 und 2021 zusammengefasst, wurden von 6335 Patienten 4990 (78,8 %) mit EVAR und 1345 (21,2 %) mit OR versorgt.

Patientencharakteristika und Komorbiditäten sind für EVAR und OR vergleichend in Tab. 2 für das Jahr 2020 und in Tab. 3 für das Jahr 2021 aufgeführt, wobei die Ergebnisse in beiden Jahren nahezu deckungsgleich waren. Beide Jahre zusammengefasst, waren Patienten mit EVAR im Median 5 bzw. 4 Jahre älter als die offen operierten Patienten, was sich in einem signifikant höheren Anteil an Patienten über 80 Jahre bemerkbar machte (insgesamt bei EVAR 25,0 % (1247/4990), bei OR 9,1 % (123/1345); p < 0,001). Der Prozentsatz an Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz Stadium 3 bis 5 war bei EVAR mit 10,9 % (546/4990) höher als bei OR mit 9,9 % (133/1345); 2020: p = 0,341; 2021: p = 0,589, nicht aber der Anteil an Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt: EVAR 20,2 % (1007/4990), OR 19,7 % (265/1345); 2020: p = 0,658, 2021: p = 0,367.

Tab. 2 iAAA – Patientencharakteristika und Komorbidität bei endovaskulär und offen versorgten Patienten (Jahr 2020)
Tab. 3 iAAA – Patientencharakteristika und Komorbidität bei endovaskulär und offen versorgten Patienten (Jahr 2021)

Aneurysmadurchmesser

Der Aneurysmadurchmesser machte im Median sowohl im Jahr 2020 (Tab. 2) als auch im Jahr 2021 (Tab. 3) bei EVAR 55 mm, bei OR 56 mm aus. Im Mittelwert waren die Aneurysmen bei EVAR signifikant kleiner als bei OR, mit 54,7 ± 10,9 mm vs. 58,3 ± 12,5 mm im Jahr 2020 und 54,8 ± 11,0 vs. 58,9 ± 12,9 mm im Jahr 2021.

Im Jahr 2020 betrug der Aneurysmadurchmesser für die Männer bei EVAR 54,8 ± 10,7 mm und bei OR 59,1 ± 12,5 mm (p < 0,001). Der Aneurysmadurchmesser bei den Frauen war bei EVAR 53,9 ± 12,3 mm, bei OR 54,2 ± 11,6 mm (p = 0,192).

Im Jahr 2021 betrug der Aneurysmadurchmesser für die Männer bei EVAR 55,3 ± 11,1 mm, die Vergleichszahl für OR war 59,5 ± 13,2 mm (p < 0,001). Bei den Frauen war der Aneurysmadurchmesser bei EVAR 52,0 ± 10,4 mm, bei OR waren es 56,2 ± 11,3 mm (p < 0,001).

Perioperative Daten

Die perioperativen Daten sind für das Jahr 2020 in Tab. 4, für das Jahr 2021 in Tab. 5 wiedergegeben. Operationszeit (p = 0,000), Transfusionsbedarf (p = 0,000) und der Anteil an Patienten mit Aufenthalt auf einer Intensiv- oder Intermediate-Care-Station (p = 0,000) waren bei endovaskulärem Vorgehen sowohl im Jahr 2020 als auch 2021 deutlich kürzer bzw. geringer als bei offenem Vorgehen. So fanden sich bei EVAR-Angaben zur Autotransfusion (kein Fremdblut) bei insgesamt 49 von 4164 Patienten (1,2 %), bei OR waren es 383 von 798 Angaben (48,0 %). Bei EVAR wurde für 233 von 4472 (5,2 %) Patienten eine Bluttransfusion (Fremdblut) berichtet, bei OR waren es 387/1191 Patienten (32,5 %). 1280/1345 (95,2 %) der OR-Patienten benötigten eine Behandlung auf einer Intensiv- oder Intermediate-Care-Station im Gegensatz zu 2997/4990 (60,1 %) bei EVAR.

Tab. 4 iAAA – Perioperative Daten der endovaskulär und offen versorgten Patienten (Jahr 2020)
Tab. 5 iAAA – Perioperative Daten der endovaskulär und offen versorgten Patienten (Jahr 2021)

Postoperative Morbidität und Letalität

Die Letalität wird im Folgenden als Klinikletalität angegeben, die Patienten wurden bis zur Entlassung verfolgt. EVAR war der weniger belastende Eingriff, kenntlich nicht nur an den perioperativen Daten, sondern auch an geringerer postoperativer Morbidität und Klinikletalität (Tab. 6 und 7). Bei den endovaskulär versorgten iAAA-Patienten verlief der Eingriff bei 4306/4990 (86,3 %) der Fälle komplikationslos, bei OR waren es 903/1345 (67,1 %) komplikationslose Eingriffe.

Tab. 6 iAAA – Postoperative Morbidität und Letalität endovaskulär und offen versorgter Patienten (Jahr 2020)
Tab. 7 iAAA – Postoperative Morbidität und Letalität endovaskulär und offen versorgter Patienten (Jahr 2021)

Verstorben sind bei EVAR 56/4990 Patienten (1,1 %) bis zur Entlassung, bei OR waren es 66/1345 (4,9 %) Patienten. Die Klinikletalität der Frauen betrug bei EVAR 2,5 % (16/647), während sie bei OR bei 5,2 % (12/232) lag (2020: p = 1,000, 2021: p = 0,018).

Die Klinikletalität der Männer betrug bei EVAR 0,9 % (40/4343) und bei OR 4,9 % (54/1113) (2020: p < 0,001, 2021: p < 0,001).

Speziell Patienten über 80 Jahre profitierten von dem endovaskulären Vorgehen, ihre Klinikletalität machte bei EVAR lediglich 1,8 % (22/1247), bei OR hingegen 8,9 % (11/123) aus (2020: p = 0,004, 2021: p = 0,006). Die Art der aufgetretenen Komplikationen, getrennt nach EVAR und OR, ist für das Jahr 2020 in Tab. 8 und für das Jahr 2021 in Tab. 9 im Detail wiedergegeben.

Tab. 8 iAAA – Erfasste Komplikationen im postoperativen Verlauf (Jahr 2020)
Tab. 9 iAAA – Erfasste Komplikationen im postoperativen Verlauf (Jahr 2021)

Juxta- vs. infrarenale iAAA

Von insgesamt 6333 iAAA waren 5531 infrarenal (87,3 %) und 802 (12,7 %) juxtarenal gelegen. Von den infrarenalen iAAA wurden 4566 (82,6 %) mit EVAR und 965 (17,4 %) mit OR versorgt, bei den juxtarenalen AAA waren es 422 (52,6 %) Patienten mit EVAR und 380 (47,4 %) Patienten mit OR. Im Gegensatz zu den infrarenalen AAA war demnach bei den juxtarenalen AAA der Anteil der offenen Eingriffe höher (p < 0,001).

Die Ergebnisse bei Versorgung juxta- vs. infrarenaler iAAA mit EVAR sind in Tab. 10, die Ergebnisse mit OR in Tab. 11 aufgeführt, jeweils getrennt für die Jahre 2020 und 2021. Bei EVAR (Tab. 10) war die Klinikletalität bei Versorgung juxtarenaler AAA mit 14/422 (3,3 %) signifikant höher als bei Versorgung infrarenaler AAA mit 42/4566 (0,9 %) (2020: p = 0,007, 2021: p = 0,005). Patienten mit postoperativen Komplikationen machten bei EVAR bei juxtarenalen AAA 113/422 (26,8 %), bei infrarenalen AAA. 571/4566 (12,5 %) aus (p = 0,615). Die Klinikletalität der Männer war bei endovaskulärer Versorgung des juxtarenalen AAA 11/350 (3,1 %), bei infrarenalen AAA betrug sie bei Männern 29/3991 (0,72 %) (2020: p = 0,068, 2021: p < 0,001). Die Klinikletalität der Frauen war bei endovaskulärer Versorgung des juxtarenalen AAA 3/72 (4,2 %), bei infrarenalen AAA betrug sie bei Frauen 13/575 (2,3 %) (2020: p = 0,070, 2021: p = 1,000).

Tab. 10 Postoperative Morbidität und Letalität bei endovaskulärer Versorgung von Patienten mit infrarenalem vs. juxtarenalem iAAA
Tab. 11 Postoperative Morbidität und Letalität bei offener Versorgung von Patienten mit infrarenalem vs. juxtarenalem iAAA

Die Klinikletalität bei offener Versorgung der juxtarenalen AAA (Tab. 11) machte 31/380 (8,2 %) aus und war damit signifikant höher (2020: p = 0,021, 2021: p = 0,025) als bei offener Versorgung der infrarenalen AAA mit 35/965 (3,6 %). Unterschiede gab es auch bei Patienten mit postoperativen Komplikationen, es waren dies 161/380 (42,4 %) bei juxtarenalen vs. 281/965 (29,1 %) bei infrarenalen AAA (p = 0,191). Die Klinikletalität der Männer betrug bei offener Versorgung des juxtarenalen AAA 27/312 (8,7 %), die der Frauen 4/68 (5,9 %) (p = 0,477). Bei infrarenalen AAA ergab sich bei OR eine Klinikletalität der Männer von 27/801 (3,4 %) vs. 8/164 (4,9 %) bei den Frauen (p = 0,246).

Diskussion

Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse des DIGG-AAA-Registers der Jahre 2020/2021 bei Versorgung des iAAA zusammen. Er bestätigt zunächst den schon seit Jahren anhaltenden Trend bei dem operativen Vorgehen: Etwa 80 % der Patienten wurden endovaskulär versorgt. Die Klinikletalität war bei endovaskulärer Intervention mit 1,1 % signifikant geringer als bei OR mit 4,9 %. Auch die Aussage, dass Frauen bei EVAR die höhere Klinikletalität (2,5 %) als Männer (0,9 %) aufweisen, wurde schon in den Vorjahresberichten getroffen. Gleiches gilt für die Feststellung, dass Patienten über 80 Jahre hinsichtlich der Klinikletalität bei EVAR mit 1,8 % ungleich besser abschneiden als bei OR (Klinikletalität jetzt 8,9 %).

Inwieweit diese Daten die Versorgungssituation des iAAA in Deutschland widerspiegeln, muss hinterfragt werden. Immerhin nahmen im Jahr 2020 148 Kliniken, im Jahr 2021 156 Kliniken am Register teil, verglichen mit 109 Kliniken im Jahr 2019 [2]. Insgesamt ist demnach ein erfreulicher Anstieg der teilnehmenden Zentren in den letzten zwei Jahren zu beobachten gewesen, was sich auch in den ausgewerteten Fallzahlen widerspiegelt: Während im Jahr 2019 1793 iAAA zur Auswertung kamen, ergab sich jetzt mit 3023 iAAA im Jahr 2020 und 3312 iAAA im Jahr 2021 eine Steigerung der auswertbaren Fallzahlen um 68,6 bzw. 84,7 %. Problematisch ist aber nach wie vor die Kodierqualität. Im Jahr 2019 konnten nur die Daten von 82,2 % der eingereichten Patienten ausgewertet werden, verglichen mit jetzt 71,5 % im Jahr 2020 und 87,3 % im Jahr 2021.

Die berichteten Fallvolumina der meldenden Kliniken sind speziell bei OR nach wie vor gering: Im Jahr 2019 meldeten lediglich 78 von insgesamt 109 teilnehmenden Kliniken (71,6 %) die offene Versorgung eines iAAA, jetzt waren es im Jahr 2020 118/148 (79,7 %) und im Jahr 2021 121/156 (77,6 %) Kliniken. Nur 11,0 % der teilnehmenden Kliniken berichteten im Jahr 2019 über mehr als 10 offene Eingriffe/Jahr, im Jahr 2020 waren es 10,1 % und im Jahr 2021 10,9 % der Kliniken. Die Erfahrung mit EVAR war bei iAAA ungleich größer. Allerdings berichteten auch hier im Jahr 2020 23 % und im Jahr 2021 16,7 % der Klinken lediglich 5 oder weniger Fälle/Jahr. Im Jahr 2019 waren es 33,9 % der Kliniken gewesen.

Problematisch war im Jahresbericht 2019 ein Vergleich der Ergebnisse bei Versorgung infrarenaler- und juxtarenaler iAAA, mit lediglich 188 juxtarenalen AAA, die endovaskulär und 104 die offen versorgt wurden. In dem Bericht 2019 war die Klinikletalität bei offener Versorgung juxtarenaler AAA mit 4,8 % tendenziell geringer als bei Versorgung infrarenaler AAA mit 5,8 % – ein Ergebnis, das einer Auswertung von Daten des DIGG-AAA-Registers der Jahre 2013 bis 2017 und der dort ausgewerteten Literatur deutlich widersprach [3]. In letztere Erhebung [3] waren insgesamt 18.629 Patienten, 17.026 (91,4 %) mit infrarenalem und 1603 (8,6 %) mit juxtarenalem AAA eingegangen. Die Klinikletalität betrug bei EVAR 1,0 % (infrarenale AAA) vs. 5,7 % (juxtarenale AAA) (p = 0,000), bei OR 4,2 % (infrarenale AAA) vs. 7,7 % (juxtarenale AAA; p = 0,000). Bei deutlich größeren Fallzahlen als 2019 ausgewertet, wurde jetzt (Jahre 2020 und 2021 zusammengefasst) sowohl bei EVAR mit 3,3 % vs. 0,9 % als auch bei OR mit 8,2 % vs. 3,6 % eine deutlich höhere Klinikletalität bei Versorgung juxtarenaler im Vergleich zu infrarenalen AAA beobachtet – ein Ergebnis, das mit der Auswertung der Jahre 2013 bis 2017 zumindest tendenziell übereinstimmt. Es bestätigt sich damit die Aussage, dass gravierende Schwankungen in den teilnehmenden Zentren und Fallzahlen die Aussagen eines einzelnen Jahresberichts deutlich einschränken können.

Fazit für die Praxis

  • Der Registerbericht des DIGG zu den Ergebnissen bei Versorgung des iAAA in den Jahren 2020 und 2021 geht in seinen Aussagen mit den Berichten der Vorjahre konform. EVAR hat eine niedrigere Klinikletalität als OR, was speziell Patienten über 80 Jahre zugutekommt.

  • Die Klinikletalität war bei Versorgung juxtarenaler AAA höher als bei Versorgung infrarenaler AAA. Dies galt sowohl für EVAR als auch für OR. Auch bei Versorgung juxtarenaler AAA ist die Klinikletalität niedriger, wenn diese endovaskulär im Vergleich zu OR therapiert werden.

  • Die Zahl der teilnehmenden Zentren hat in den Jahren 2020 und 2021 im Vergleich zu 2019 deutlich zugenommen und damit auch die mitgeteilten Fallzahlen. Nach wie vor ist aber die Kodierqualität erheblich zu verbessern, fehlende Angaben führten zu einem hohen Ausschluss von Fällen, wobei die Qualität der berichteten Daten im Jahr 2021 deutlich besser als im Jahr 2020 war.