Unterstützende Behandlungsangebote in der Neonatologie

Zusammenfassung

Unterstützende Therapieangebote ergänzen die medizinische Behandlung von Frühgeborenen. Sie werden eingesetzt, um die Entwicklung der Babys zu fördern, den Aufbau der Eltern-Kind-Beziehung und die elterliche Bewältigung zu unterstützen. Mit einer Fragebogenaktion, an der 145 neonatologische Abteilungen in Deutschland teilnahmen, wurden die Verbreitung und die wahrgenommene Bedeutung folgender Angebote erhoben: „Känguruen“, orofaziale Stimulation, Stimulation durch Mutterstimme, Musiktherapie, Physiotherapie, Stillberatung, psychosoziale Betreuung und Seelsorge. Zudem wurde erfragt, ob bereits Angebote zur Nachsorge bestehen. Alle Maßnahmen wurden als sinnvoll eingeschätzt. Im Stationsalltag leicht umsetzbare Angebote sind am Weitesten verbreitet, personell und strukturell komplexere Maßnahmen sind vorwiegend an größeren Kliniken verfügbar. Insbesondere die Nachsorge wurde als sehr bedeutsam bewertet, bei gleichzeitig geringster Verbreitung. Insgesamt sind die medizinische Behandlung ergänzende Therapieangebote in deutschen neonatologischen Abteilungen weit verbreitet, weiterer Bedarf wird insbesondere in der Nachsorge gesehen.

Abstract

The medical treatment of premature infants is being complemented by supportive interventions to promote infant development, parent-child interaction and parental coping. By means of a questionnaire, completed by 145 neonatal departments in Germany, the distribution and acceptance of the following interventions was analysed: kangaroo care, orofacial stimulation, stimulation by the mother’s voice, music therapy, physiotherapy, breast feeding advice, psycho-social support, and pastoral care. In addition, responders were asked whether aftercare was offered. All interventions were evaluated as helpful. Interventions which could be realized easily in clinical routine are widespread, while interventions requiring more personnel and structural resources are offered mainly in larger hospitals. Aftercare in particular was seen as very important, although rarely offered. Supportive interventions to complement medical treatment are widespread in German newborn intensive care units; however, additional requirements were observed in terms of aftercare in particular.