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Über die sensiblen und motorischen ausfallserscheinungen bei lumbaianästhesie

Gleichzeitig ein beitrag zur frage der verschiedenen empfindlichkeit sensibler und motorischer nerven

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Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Viele der von uns u. a.(Bier, Finkeinburg, Baglioni undPilotti) bei Ausführung der Lumbaianästhesie beobachteten zeitlichen Unregelmäßigkeiten im Ausfall der zentripetalen Leitungsbahnen unter sich sowie auch der zentripetalen Leitungsbahnen einerseits und der zentrifugalen andererseits finden ihre vollkommen ausreichende Erklärung in den besonderen Verhältnissen:

  1. a)

    anatomischen (schwankende Größe des Subarachnoidalraumes, besondere Lagerung der einzelnen Faserarten und Rückenmarkswurzeln, verschieden starke bindegewebige Umhüllung motorischer und sensibler Nervenstränge),

  2. b)

    physiologischen (verschieden hohe Reizschwelle der Nervenendapparate, inadäquate Reizstärke für die einzelnen Sensibilitätsqualitäten),

  3. c)

    physikalisch-chemischen (Menge, Konzentration, spezifisches Gewicht des Anaestheticums, spezifisches Gewicht und Druckverhältnisse des Liquors),

  4. d)

    mechanischen (Injektionstechnik, Lagerung des Patienten, Liquor — mischung durch Gefäßpulsation).

  1. 2.

    Darüber hinaus ergeben sich beim Vergleich der motorischen und sensiblen Ausfallserscheinungen auch noch einige auffallende Tatsachen, die nur mit der Annahme eines verschiedenen physiologischen, bzw. physiologisch-chemischen Aufbaues der betreffenden Leitungsbahnen erklärt werden können.

  2. 3.

    Gestützt wird diese Annahme noch durch die Ergebnisse der Tierexperimente vonSantesson sowieBöminghaus undKoch.

  3. 4.

    Einige auffallende Differenzen im zeitlichen Ausfall der einzelnen Hautsinnesempfindungen, die sich beim Vergleich der mit verschiedenen Mitteln ausgeführten Lumbaianästhesien ergeben, machen auch für die einzelnen zentripetalen Leitungsfasern unter sich einen verschiedenen physiologisch-chemischen Aufbau wahrscheinlich.

  4. 5.

    Mit der TheseWintersteins von der Gleichartigkeit aller nervösen Leitungsbahnen lassen sich diese unsere Beobachtungen nicht erklären. Wir müssen diese deshalb als unhaltbar ablehnen.

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Janson, C.M. Über die sensiblen und motorischen ausfallserscheinungen bei lumbaianästhesie. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 241, 1–14 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02793343

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