Zusammenfassung
Im Anschluß an die in der VII. Mitteilung vonSchellong undSchütz niedergelegten Untersuchungen werden weitere Versuche über die relative Refraktärphase (Erholung) des Herzmuskelelementes angestellt. Es wird unterschieden:
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1.
Die Erholung der Erregbarkeit, die nach der üblichen Methode durch Aufsuchen derReizschwellen in verschiedenem Abstand von dem ersten Aktionsstrom bestimmt wird.
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2.
Die Erholung der ErregungsgrÖße, die an derDauer des nächsten Aktionsstromes gemessen wird, der zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Hauptaktionsstrom hervorgerufen wird.
Es ergibt sich:
Nach einem maximalen Aktionsstrombeträgt die Erholungszeit der Erregungsgröße das Ein- bis Anderthalbfache der Erregungdauer; insofern ist die Erholung der Erregungsgröße abhängig von der Dauer des vorangehenden Erregungsprozesses.Die Erregbarkeit erholt sich stets schneller als die Erregungsgröße. Dieser Befund wird im Sinne der Membrantheorie erklärt.
Nach mehrfacher rhythmischer Reizung in kurzem Abstand verläuft die Erholung der Erregungsgröße nach dem letzten Aktionsstrom in den meisten Fällen genau so wie nach dem ersten.Die Größe der Erregung des Herzmuskelelementes ist also eine Funktion des Abstandes vom Ende der vorhergehenden Erregung.
DieErregbarkeit erholt sich nach der letzten Reizung einer Reihe häufig schneller als nach der ersten.
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Pohl, R., Schellong, F. Untersuchungen Über die Erholung des Herzmuskelelementes nach einer und mehreren Reizungen. Z. Ges. Exp. Med. 70, 590–598 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02621194
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