Zusammenfassung
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1.
Bei Bestimmung von Blutgasen mit Membranelektroden werden die aktuellen Blutwerte durch den vor der Messung an der Elektrode herrschenden Gaspartialdruck, z. B. von Luft oder Eichgasen, beeinflu\t. Bei grö\eren Differenzen zwischen den Partialdrucken von Blut und Eichgas treten daher besonders in hohen Druckbereichen Verfälschungen der Me\werte auf.
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2.
Ohne Berücksichtigung dieser eichgasbedingten Verschiebungen können sich Fehlbestimmungen der venösen Beimischung zwischen 16 und 20% ergeben.
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3.
Durch Modifizierung des Einfüllvorgangs unter Verwendung einer grö\eren Blutmenge ist es möglich, bei pO2- und pCO2-Elektroden neuerer Ausführung diese Verschiebungen der Me\ergebnisse in allen Druckbereichen zu unterdrücken.
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4.
Die Bestimmung von Blutgasen mit Membranelektroden ist jetzt eine auch für den Routinegebrauch verlä\liche Methode. Die direkte Messung des CO2-Drucks stimmt gut mit der Bestimmung aus pH und CO2-Gehalt überein.
Summary
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1.
Determinations of blood gases with membrane-electrodes are common methods today.
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2.
Calibration of these electrodes however by gases with different partial-pressures of O2 and CO2 influence the data, if the difference of partial-pressure between blood and gas is high.
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3.
Calculations of venous admixture in O2-breathing may have an error of 16–20% under these conditions.
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4.
With slight modification of the method using more blood than otherwise, suppressing of the shift is possible.
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Herrn Professor Dr. R. Thauer zum 60. Geburtstag.
Mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
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Siemon, G. Die Messung der Blutgase mit Membranelektroden — ein Beitrag zur Methodik. Z. Gesamte Exp. Med. 142, 33–44 (1966). https://doi.org/10.1007/BF02052196
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