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Differenzierende Wirkungsanalysen von Herzgiften

VII. Mitteilung: Das Ca- und Sr-Paradoxon

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Naunyn-Schmiedebergs Archiv für experimentelle Pathologie und Pharmakologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Wird ein Froschherz längere Zeit Ca-salzfrei ernährt, so tritt bei plötzlicher Ernährung mit normaler kaliarmer Ringerlösung ein Paradoxon der Art auf, daß das Herz zunächst stillsteht und dann bei unveränderter Ernährung allmählich wieder die normale Tätigkeit aufnimmt.

Das Paradoxon kann sich auch lediglich in Form einer Frequenzverminderung, oder in Form von Überleitungsstörungen oder Kontraktilitätsverminderung äußern. Es ist in der Regel um so hochgradiger ausgeprägt, je länger die vorangehende Ca-freie Ernährung des Herzens dauerte.

Ähnliche Hemmungserscheinungen treten auch bei plötzlicher Erhöhung des Ca-Salzgehaltes eines mit normaler Ringerlösung ernährten Herzens auf, schwinden aber dann oft nicht spontan.

Eine Nährlösung, die statt CaCl2 äquimolekulare oder sogar höhere Konzentrationen von SrCl2 enthält, läßt das Herz wohl stundenlang normal schlagen, verhindert aber nicht das Auftreten des Ca-Paradoxons, das eintritt, sobald ein so ernährtes Herz plötzlich mit NR2 ernährt wird, oder mit NR2 plus der vorher verwendeten SrCl2-Konzentration.

Eine dem Ca-Paradoxon ganz analoge Erscheinung ist zu erhalten, wenn ein mit Ca- und Sr-salzfreier Lösung genügend lange ernährtes Herz plötzlich mit Sr-salzhaltiger, sonst unveränderter Lösung ernährt wird.

Im allgemeinen ist das Sr-Paradoxon aber minder hochgradig als ceteris paribus das Ca-Paradoxon.

Beim Ca- und Sr-Paradoxon sind Hemmungen der Reizbildung, der Reizleitung und bei ersterem, wenn das Herz vorher mit SrCl2-haltiger Lösung ernährt wurde, auch der Kontraktilität beteiligt.

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Kisch, B. Differenzierende Wirkungsanalysen von Herzgiften. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 148, 140–149 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01928957

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