Zusammenfassung
I
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1.
Die Zufuhr von Gallensäure (dehydrocholsaures Natrium) setzt in der Mehrzahl der Versuche den Nüchternblutzucker normaler Kaninchen herab. Beim Menschen kommt diese Wirkung bei Verwendung viel geringerer Dosen nur gelegentlich zum Ausdruck.
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2.
Das Abklingen einer experimentellen Hyperglykämie wird beim Kaninchen durch Gallensäurezufuhr in der Regel verzögert.
II
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1.
Die normale Kaninchengalle ist praktisch zuckerfrei, und zwar auch bei hochgradiger experimenteller Hyperglykämie.
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2.
Unter der Wirkung von Phlorhizin kommt es mitunter zu einer geringgradigen und sehr schwankenden Glykocholie.
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3.
Eine konstante beträchtlichere Glykocholie läßt sich durch Kombination von Phlorhizin mit experimenteller Hyperglykämie erzeugen.
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4.
Die Beziehungen zwischen Phlorhizinglykosurie und Glykocholie. werden erörtert und auf Grund der sich ergebenden Unterschiede ein differenter Ausscheidungsmechanismus angemommen.
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5.
Die Zuckerkonzentration der Galle läßt sich in der Regel und im Gegensatz zu anderen mit der Galle zur Ausscheidung gelangenden Stoffen durch Zufuhr von Gallensäuren nicht herabsetzen. Die absolute Zuckermenge steigt infolge der Cholerese bei unveränderter Konzentration an. Die Vermehrung der Bilirubinausscheidung in der Galle hat keinen Einfluß auf die Glykocholie, ebensowenig die Einwirkung von Ergotamin.
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Mit 2 Kurven.
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Adlersberg, D., Róth, E. Über die Beziehungen zwischen den Funktionen der Leber als Ausscheidungs- und intermediäres Stoffwechselorgan. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 121, 131–159 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01862872
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