Untersuchungen über die Kondensatoren für basische Vitalfarbstoffe

Zusammenfassung

a) VitalfÄrbung und Vakuolenbildung

• 1. Bei der VitalfÄrbung der Froscherythrozyten in vitro werden gefÄrbte Granula neugebildet. Es sind vakuolenartige Zelleinschlüsse, die au\er der Substanz, die den Farbstoff bindet, noch reichlich Wasser enthalten.

• 2. Die Bildung solcher Wasservakuolen ohne Farbstoff kann auch auf andere Weise hervorgerufen werden, und zwar durch die Einwirkung von Salzen mit quellend wirkenden Anionen, die sich nach ihrer Wirksamkeit in die übliche lyotrope Reihe ordnen lassen: SCN>J>Br>NO₃>Cl.

• 3. Die Mehrzahl der auf diesem Wege entstandenen Vakuolen kann nachtrÄglich mit verschiedenen Vitalfarbstoffen gefÄrbt werden. Dadurch wird es möglich, den VitalfÄrbungsproze\ der genannten Art in zwei Einzelerscheinungen zu zerlegen:

• 1. Die Bildung der vakuolÄren Kondensatoren und

• 2. Die Bindung des eingeführten Farbstoffs in denselben.

• 4. In isotonischen Lösungen der fÄllenden und entquellend wirkenden Anionen (Azetat, Sulfat, Tartrat u. a.) bleibt die Bildung der Kondensatoren und damit auch die VitalfÄrbung aus. In Maltose-Lösung werden nur unbedeutende Mengen der Vitalgranula gebildet. Die spezifische Rolle der quellenden Anionen bei der VitalfÄrbung wird durch diese Ergebnisse noch mehr hervorgehoben.

b) Entmischungstypen in den Froscherythrozyten

• 5. In den roten Blutkörperchen treten unter verschiedenen Bedingungen zwei Entmischungstypen auf: Die bei 2 erwÄhnte Bildung der Wasservakuolen, die ich als „intraplasmatische SynÄrese“ (vgl. Kedrowski, 1931) bezeichne und eine Entmischung fester Phasen, die mit den echten Koazervationen verglichen werden kann.