Die Fleisch- und Blumenduftrezeptoren auf der Antenne der SchmeißfliegeCalliphora vicina

Summary

• 1. Three morphologically different types of sensilla are found on the surface of the funiculus of the blowflyCalliphora vicina (=C. erythrocephala). In the large antennal pits there is an identical population of grooved hairs, and in the small antennal pits only sensilla basiconica are observed. It was proved that sensilla of the large pits have an olfactory function; likewise, those of the small pits probably perform an olfactory function.

• 2. Different receptors responded to the odour of decaying meat and volatile compounds of flowers; we can thus classify them receptors for meat-odour and flower-odour. Their reaction spectra were determined using pure compounds.

• 3. Six different types of meat-odour receptors have been identified. They respond with different states of excitation to the meat-odours, enabling the fly to detect to what degree the meat is decayed. Three types of flower-odour receptors are known, which respond to stimulation by different volatile flower compounds.

• 4. The hexanol receptors (one type of meat-odour receptor) react well to compounds with a chain-length between 5 and 7 C-atoms (maximum 6 C-atoms) and either an alcohol, aldehyde, or keto group.

• 5. The position of single functional groups is not important; however, the effectiveness of compounds with two functional groups (e.g. carbonyl group and double bond) increases with the distance between the functional groups.

• 6. None of the odoriforous compounds tested that were effective on the hexanol receptors are identical with the effective fraction from the meat-odor.

Zusammenfassung

Drei morphologisch unterschiedliche Sensillentypen treten auf der Funiculusoberfläche der SchmeißfliegeCalliphora vicina (=C. erythrocephala) auf, in den großen Antennengruben ausschließlich identische Rillenhaare und in den kleinen Gruben ausschließlich Sensilla basiconica. Eine olfaktorische Funktion ist fÜr die Sensillen der großen Gruben nachgewiesen, fÜr die der kleinen Gruben wahrscheinlich gemacht.

• 2. Mehrere Reaktionstypen reagieren auf den Geruch von faulem Fleisch oder auf flÜchtige Blumeninhaltsstoffe. Sie lassen sich zu zwei Rezeptorgruppen, den Fleischduftrezeptoren und den Blumenduftrezeptoren zusammenfassen. Ihre Geruchsspektren werden durch Reizung mit reinen Substanzen bestimmt.

• 3. Sechs Typen von Fleischduftrezeptoren werden beschrieben, die den Duft verschieden alter Fleischproben mit unterschiedlicher Erregung beantworten und das Erkennen des Fäulnisgrades des Fleisches ermöglichen. Ferner können vorerst drei Typen von Blumenduftrezeptoren unterschieden werden, die eine Reizung mit flÜchtigen Blumeninhaltsstoffen mit Erregung beantworten.

• 4. Der Hexanoltyp, einer der Fleischduftrezeptoren, wird von Verbindungen mit einer Kettenlänge von 5–7 Kohlenstoffatomen (Maximum bei C-6) erregt, die eine Alkohol-Aldehyd-oder Ketogruppe enthalten.

• 5. Liegt nur eine funktioneile Gruppe vor, so ist deren Stellung nicht von Bedeutung. Bei zwei funktionellen Gruppen (z.B. Carbonylgruppe und Doppelbindung) wird die Verbindung umso wirksamer, je weiter sie voneinander entfernt stehen.

• 6. Keine der erregenden Substanzen kommt fÜr den Hexanoltyp als wirksamste Fraktion des Fleischgeruches in Betracht.