Polyploidie und somatische Reduktion in der Larvenepidermis von Aedes aegypti L. (Culicidae)

Zusammenfassung

• 1. Während der Larvenentwicklung von Aëdes aegypti wachsen die Zellkerne bei gleichbleibender diploider Chromosomenzahl zwischen den Mitosenperioden des l.und 2. Larvenstadiums über das normale Teilungswachstum hinaus auf etwa das Doppelte ihres Volumens heran (embryonal-diploid, larval-diploid). In den Imaginalanlagen, deren Zellen sich auch außerhalb der Mitosenperioden teilen, machen die Zellkerne dieses Wachstum nicht mit.

• 2. Tetraploide Mitosen zeigen in der Mitosenperiode des 3. Larvenstadiums, daß in der Epidermis der Abdominalsegmente ein Teil der Zellen tetraploid geworden ist. Die Zellkerne machen dementsprechend einen 2. Wachstumsschritt durch, der mit einer Endomitose verbunden ist.

• 3. Die Zahl tetraploider Epidermiskerne nimmt zu Anfang des 4. Larvenstadiums noch weiter zu. In der sehr langen 4. Mitosenperiode, welche der Verpuppung vorausgeht, teilen sich die zuvor tetraploiden Zellkerne mehrmals hintereinander. Sie werden dabei wieder diploid, erfahren also eine somatische Reduktion. Diese starke Zellvermehrung erfolgt ohne weiteres Körperwachstum. Unterschiede im Chromosomenverhalten während der Teilungsfolge führen zu der Annahme, daß der zweite von 3 Teilungsschritten eine Reduktionsteilung ist. Hierbei ordnen sich die Metaphasechromosomen nicht wie in den Äquationsteilungen in eine Ebene ein, sondern liegen übereinander in der Längsrichtung der Spindelachse.

• 4. Die Tetraploidisierung der Epidermiskerne fällt aus, wenn die Larven infolge knapper Fütterung eine nur geringe Körpergröße erreichen. Der hieraus resultierende Kerngrößenunterschied zwischen großen und kleinen Larven gleichen Entwicklungsalters fällt bei den Puppen fort, deren Kerne infolge der somatischen Reduktion auch bei großen Tieren diploid sind.